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Interview: Ford trotz Absatzrückgangs zufrieden

25.10.2010 12:32 Uhr
Interview: Ford trotz Absatzrückgangs zufrieden
Booms: "Für 2011 gehe ich fest von einer Besserung aus."
© Foto: Bernd Dohrmann/AUTOHAUS

Vertriebschef Wolfgang Booms macht derzeit vor allem das Geschäft mit Gewerbe- und Nutzfahrzeugkunden Freude. Für 2011 hofft er, "dass die wirtschaftliche Belebung auch den privaten Sektor erreicht".

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Trotz Absatzrückgängen bei privat genutzten Fahrzeugen ist Ford mit seinem Deutschland-Geschäft in diesem Jahr bislang zufrieden. "Im Privatkundengeschäft haben wir durch den Wegfall der Umweltprämie einen Rückgang in der Höhe, wie wir ihn erwartet haben", sagte der für Marketing und Verkauf zuständige Geschäftsführer der Ford-Werke GmbH in Köln, Wolfgang Booms, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Aber im gewerblichen Bereich geht es aufwärts. Vor allem Betriebe, die im Export tätig sind, bestellen wieder mehr Fahrzeuge – sowohl Nutzfahrzeuge als auch Pkw."

Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nahm der Absatz von Ford-Nutzfahrzeugen von Januar bis September 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf rund 14.500 Stück zu. Die Zahl der verkauften Pkw ging dagegen um 34,7 Prozent auf rund 148.000 zurück. Im vergangenen Jahr hatte Ford vor allem mit dem in Köln gebauten Kleinwagen Fiesta von der Abwrackprämie der Bundesregierung profitiert. Bezogen auf den gesamten Automarkt lag das Minus bei den Pkw-Neuzulassungen in Deutschland laut KBA in den ersten neun Monaten bei 27,5 Prozent.

Booms erwartet bis zum Jahresende für Ford einen Gesamtabsatz von 210.000 Fahrzeugen, der Marktanteil soll von jetzt 6,9 Prozent leicht auf 7,0 Prozent steigen. Gemessen an den Verkaufszahlen sei Deutschland für Ford in Europa der zweitwichtigste Markt nach Großbritannien. "Für 2011 gehe ich fest von einer Besserung aus", sagte Booms. "Ich hoffe, dass die wirtschaftliche Belebung auch den privaten Sektor erreicht." Der 43-jährige Booms ist seit Mitte April Geschäftsführer bei den Ford-Werken.

Kompaktvans als Absatzmotor

In den kommenden Monaten will Ford gleich mehrere neue Modelle auf den deutschen Markt bringen. Neben dem neuen Mondeo kommen Anfang Dezember die Kompaktvans C-Max und Grand C-Max zu den Händlern. "Für diese beiden erwarte ich nächstes Jahr zusammen 23.000 Neuzulassungen in Deutschland", sagte Booms. Ab dem 6. Dezember wird im Werk Saarlouis der neue Focus vom Band laufen, der dort für ganz Europa gebaut wird. Die Markteinführung ist für das erste Quartal 2011 geplant.

Außerdem hält das Unternehmen an seinem Plan fest, Mitte nächsten Jahres mit dem Kleintransporter Transit Connect Electric sein erstes Elektrofahrzeug nach Deutschland zu bringen. In Köln läuft seit einigen Monaten ein Feldversuch, bei dem im Stadtgebiet Ford-Elektroautos unter Alltagsbedingungen getestet werden (wir berichteten). (dpa)

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KOMMENTARE


Caramba

26.10.2010 - 10:36 Uhr

Vor einigen Jahren waren noch 13% angepeilt. Jetzt sind wir mit nur noch 7% zufrieden, da der Gewerbemarkt, der nur von einigen wenigen großen Händlern in der Branche bedient wird boomt. Und dieser wird über immens hohe Zuschüsse im Kleingewerbe- sowie Flottenmarkt subventioniert. Nicht mal mehr angepeilte 8% sind drin. Und wen wunderts? Unsere Privatkunden im Großwagenbereich ( Mondeo / S-MAX etc. )dürfen mit 1500,- Subvention auskommen. Und nur bei diesen Wagen wird vernünftiges Geld verdient. Hauptsache er hofft, dass der Aufschwung nächstes Jahr auch die Privaten erreicht. Da verkaufen wir dann den neuen Focus ohne Nachlass (dafür mit Selectpaketen und Vorteilen von über 5000,- ( Basis vers. Titanium ) und nehmen die guten alten zu Niedrigstpreisen zurück.


Lothar Geisen

26.10.2010 - 14:08 Uhr

von Capri: Die Ford Produkte waren noch nie so gut wie heute. Das man trotzdem nicht 13% Marktanteil anstrebt sondern nur 7% ist einfach zu erklären. Seit der Einführung der Wirtschaftsräume hat man ein engagiertes Handelsnetz systematisch zerstört. Für einige Händler war das Konzept nicht zu Schultern und endete in der Insolvenz. Andere haben sich abgewandt und sind neue Wege gegangen. Auch aktuell werden die sogenannten Agenturen, deren Verkaufspotenzial nicht unerhblich ist, von Ford ignoriert und mit indiskutablen Provisionen abgespeist. Solange Konzerne wie Ford oder Opel fremdbestimmt von Amerika aus geführt werden, wird sich an deren Situation hier nichts ändern.


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