Der indische Autobauer Tata Motors will den Elektroantrieb auf dem Heimatmarkt auch für größere Autos populär machen. Die Firma präsentierte am Dienstag in der Millionenmetropole Mumbai einen Stadtgeländewagen (SUV), das Modell Nexon EV. Zugleich plane Tata ein Netz von Ladestationen und eine Recyclinganlage für alte Akkus, kündigte das Unternehmen an. Man hoffe so, Elektroautos in Indien zum Massenprodukt zu machen, sagte Geschäftsführer Günter Butschek. Die indischen Großstädte leiden unter erheblicher Luftverschmutzung.
In Indien sind in den vergangenen Jahren viele E-Fahrzeuge hinzugekommen – besonders im Tiefpreissegment. Inzwischen liegt das Land nach Angaben der Internationalen Energieagentur bei der Zahl der E-Fahrzeuge nach China an zweiter Stelle. Viele davon sind aber keine Autos, sondern elektrifizierte Roller und Rikschas. Mehr als 1,5 Millionen dieser Elektotaxis sind in Städten unterwegs.
Tata Nexon EV
BildergalerieDas neue Modell von Tata soll ab umgerechnet knapp 17.800 Euro zu haben sein – was auch für den indischen Markt relativ günstig ist. Laut Hersteller soll das Auto mit einer Akkuladung 312 Kilometer weit kommen.
Tata hatte 2008 mit dem damals "billigsten Auto der Welt" für großes Aufsehen in der Branche gesorgt. Der viersitzge "Nano" sollte Millionen Menschen in Schwellenländern den Traum vom eigenen Wagen erfüllen. Doch trotz eines Basispreises von umgerechnet 1.700 Euro ließ der Kleinstwagen die Käufer kalt. Nicht nur eine karge Ausstattung, sondern auch Produktionsverzögerungen und Marketingfehler sorgten dafür, dass der Nano zum Megaflop wurde. (dpa/rp)