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Autobahnen: Hersteller lehnen Tempolimit weiter ab

27.01.2020 09:59 Uhr
Tempolimit 130 TV
Der VDA hält die Debatte über ein generelles starres Tempolimit auf deutschen Autobahnen für "nicht hilfreich".
© Foto: picture alliance / Zoonar | DesignIt

In die Diskussion um ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen kommt Bewegung: Der ADAC ist nicht mehr grundsätzlich dagegen. Doch die Autoindustrie hält an ihrem Nein fest.

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Die Autoindustrie hält an ihrem Nein zu einem generellen Tempolimit auf Autobahnen fest. Die Haltung sei unverändert, sagte ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA) der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies auf eine Mitteilung von Ende Dezember. Damals hatte der VDA erklärt, die Debatte über ein generelles starres Tempolimit auf deutschen Autobahnen sei "nicht hilfreich".

Die Diskussion hat erneut Fahrt aufgenommen, weil der ADAC "nicht mehr grundsätzlich" gegen ein Tempolimit ist, wie der ADAC-Vizepräsident Verkehr, Gerhard Hillebrand, der Deutschen Presse-Agentur gesagt hatte. Der ADAC ist mit gut 21 Millionen Mitgliedern der größte Automobilclub Deutschlands.

"Die Diskussion um die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen wird emotional geführt und polarisiert bei den Mitgliedern", sagte Hillebrand. "Deshalb legt sich der ADAC in der Frage aktuell nicht fest." Eine Versachlichung sei dringend erforderlich. Die Auswirkungen eines Tempolimits sollten dringend in einer umfassenden Studie geklärt werden. "Diese würde eine belastbare Entscheidungsgrundlage liefern."

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kritisierte in der "Bild am Sonntag": "Ein 'neutrales' Durchlavieren bei diesem Thema gibt es definitiv nicht." Das würden sicher auch "die vielen ADAC-Mitglieder dem Vorstand des Automobilclubs deutlich machen, die bei der jetzigen bewährten Regelung bleiben wollen". Scheuer wies darauf hin, dass der Bundestag erst vor wenigen Wochen mit überwältigender Mehrheit das bestehende System der Richtgeschwindigkeit bestätigt habe.

Ein Vorstoß der Grünen für eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Kilometern pro Stunde auf den Autobahnen war im Oktober im Parlament gescheitert. Gleichwohl gilt in Deutschland seit mehr als 40 Jahren eine empfohlene Richtgeschwindigkeit von 130.

Aus Sicht des VDA hilft ein generelles Tempolimit auf Autobahnen weder der Umwelt noch der Sicherheit. In der Stellungnahme von Ende Dezember hieß es, ein erheblicher Teil der Autobahnen umfasse bereits heute Tempobeschränkungen. Zudem seien deutsche Autobahnen die sichersten Straßen. Auch klimapolitisch bringe ein starres Tempolimit auf Autobahnen so gut wie nichts.

Fahrrard-Club: "Wir brauchen dringend einen Kulturwandel"

Der Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Burkhard Stork, sagte der dpa: "Für uns ist Sicherheit die oberste Maxime im Verkehr. Bisher hat aber maximale Geschwindigkeit Priorität – das funktioniert nicht zusammen." Tempo 130 auf Autobahnen könne "Teil eines Kulturwandels sein, den wir dringend brauchen in Deutschland". "Gut, dass der ADAC erkannt hat, dass es immer mehr Menschen gibt, die diesen Kulturwandel wollen."

In der schwarz-roten Koalition ist ein Tempolimit umstritten. Die SPD ist dafür, die Union in weiten Teilen dagegen. Verkehrsminister Scheuer hatte vor Weihnachten der dpa gesagt: "Wir haben weit herausragendere Aufgaben, als dieses hoch emotionale Thema wieder und immer wieder ins Schaufenster zu stellen – für das es gar keine Mehrheiten gibt." (dpa)

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

27.01.2020 - 11:04 Uhr

Der ADAC macht Werbung für Kreuzfahrten, der Fahrradclub will 130! Habe bisher noch nicht gewusst, dass die Radler auch so schnell sind. Der ADAC hängt seine Fahne wo gerade der Wind herkommt und ist jetzt für 130. Jeden Tag wird eine andere " Sau " durchs Dorf getrieben, Hauptsache man quasselt was daher. Von 21 Mio Mitgliedern will mehr als die Hälfte kein Tempolimit, aber vielleicht sitzt beim ADAC auch schon so ein Grüner Sozi an oberster Stelle.


Alter Zausel

27.01.2020 - 17:34 Uhr

Die Hersteller haben recht - wir brauchen kein starres Tempolimit auf den sichersten Straßen. Wir brauchen aber eine funktionierende Autoindustrie - ohne WENN UND ABER !! Der ADAC sollte sich was schämen u. wissen wie wichtig die A-industrie mit den zahlreichen Zulieferern quer durch alle Branchen ist. Der ADAC sollte auch wissen das schneller fahren keine Ja Pflicht u. nur selten möglich ist !! Die „Strampler u. Akku-Fraktion“ hat auch recht - wir brauchen einen Kulturwandel - denn was sich viele Radfahrer oder besser „Kampfradler„ erlauben ist mehr als gefährlich. Dreist ist es ständig neue Forderungen an die Autonutzer zu stellen - obwohl das Fahrrad je nach Jahreszeit, Wetter, Beruf, Alter des Nutzers u. Örtlichkeit einfach unbrauchbar oder nur in der Freizeit nutzbar ist - u. NIEMALS den Pkw ersetzen kann. Abschaffen sollte man meiner Meinung nach die e-Scooter - denn 2/3 der Nutzer schaffen es offensichtlich nicht die Dinger nach Gebrauch ordentlich abzustellen- die liegen kreuz u. quer in der Gegend u. auf Gehwegen rum. Letzte Woche in Köln vom Gürzenich bis zum Eingang Parkhaus Heumarkt genau 11 !! rumliegende oder quer auf dem Gehweg stehende e-Scooter - das sind keine 300 Meter Fußweg ! Hinzu kamen 4 ordentlich abgestellte ! Das sagt auch was über die Stückzahl! Gut 3000 wohl nur in Köln ! UND ALLE WERDEN ABENDS & NACHTS MIT DIESEL TRANSPORTERN EINGESAMMELT, AUFGELADEN, EVTL. REPARIERT UND MIT DIESEL TRANSPORTERN BIS ZUM MORGEN WIEDER VERTEILT! Dann werden die Transporter anders eigesetzt. Die Nutzer sollten sich also nicht über Autos aufregen- auch da geht es nicht ohne !


MWF

27.01.2020 - 20:18 Uhr

Tja, wenn jemand den älteren Herren ihr Lieblingsspielzeug wegnehmen will .... dann regt sich das Persönlichkeitsdefizit.


Piet

28.01.2020 - 06:29 Uhr

Ich bin mittlerweile erschüttert über das, was in unserem Land passiert. Aggressiv und irrational wird nicht mehr diskutiert sondern versucht Stimmung zu machen. Was ist los mit unserem Land. Freie Demokratie sieht anders aus. Lasst uns noch mehr Gesetze machen und völlig unsinnige Diskussionen führen. Wir brauchen eine saubere Umwelt. Aber alles muss mit Bedacht angegangen werden. Es gibt Industrie, Handwerk und Arbeitsplätze. Die brauchen wir. Ach ja. Toll das wir aus Atomkraft aussteigen. Holen wir den Strom aus desolaten Kraftwerken im Ausland oder wie soll der Mehrbedarf durch Elektromobilität gedeckt werdenSchöne Woche noch


Kurt der Rennfahrer

28.01.2020 - 09:19 Uhr

Warum denken wir in Deutschland oft so furchtbar eindimensional? Es gibt doch nicht nur "freie Fahrt so schnell man will" und "Tempolimit 130". Wieso wird keine sachliche Debatte über eine moderne, digitale und intelligente Verkehrssteuerung geführt? Wieso sollen 100 Jahre technischer Fortschritt einfach ignoriert werden? Natürlich ist es oft sinnvoll, die Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen und den Umweltbedingungen zu regulieren. Das kann dann aber auch mal Tempo 110 oder 160 sein. Und nachts auf der trockenen, leeren A9 außerhalb von Ballungsräumen eben auch "freigegeben". Dafür bräuchte man dann aber eine funktionierende Mess- und Steuerungstechnik an den AB und nicht haufenweise Hinweise "Außer Betrieb" - wie gestern erst wieder zigfach gesehen auf der A2... Hier könnten sich Politik und ADAC austoben und zur Abwechslung mal mit sinnvollen Beiträgen einbringen!


Dieter M. Hölzel

28.01.2020 - 10:12 Uhr

MWF, wenn Sie - ohne Ihren Namen zu nennen - die Strecke des Alters hinter sich gebracht haben, dann, ja dann könnten Sie einen klugen Kommentar abgeben. Wie Sie sich jetzt äußern kann das nicht ernst genommen werden, es ist halt wie Erfahrung beim Autofahren, da hat so mancher ältere Herr wohl rückwärts mehr Kilometer gefahren, als so ein junger " Klugdingens " vorwärts, Sie wissen schon was ich meine. Bei näherer " Beleuchtung ", bzw. beim Zuhören, oder lesen von Kommentaren, wird dann deutlich, dass die von Ihnen missbrauchte Deutung von Persönlichkeitsstruktur, Ihre Absicht, sich besonders intelligent zu präsentieren, nicht gerade gelungen ist, das Gegenteil trifft dann eher zu. Bitte antworten Sie erst wenn Sie die Strecke des Lebens zurückgelegt haben die Ihnen gestatten über ältere Menschen zu urteilen, welche Sie mit einem Persönlichkeitsdefizit belegen.


F.C.

28.01.2020 - 10:17 Uhr

wir haben weit wichtigere Themen! schaut euch mal den Film an in der Mediathek ARD "unsere Erde aus dem All" dann wir plötzlichen allen klar, um was geht es hier eigentlich??? bitte anschauen! super interessant und wichtig!! Saubere Luft und stoppen der Erderwärmung geht halt nur wenn man mit der Natur im Gleichgewicht ist.....


Alter Zausel

28.01.2020 - 15:24 Uhr

Da hat Kurt der Rennfahrer natürlich recht ! Angepasste Geschwindigkeit durch intelligente Verkehrssteuerung ist ideal- wenn die Beschränkung realistisch ist u. nicht zum einbremsen missbraucht wird. Den Eindruck hatte ich schon öfter - u. ich bin kein Raser sondern fahre gerne 130 / 160 km/h. Und freie Fahrt bei intelligenter Verkehrssteuerung ist ja immer noch kein Zwang schneller zu fahren als 130 km/h oder der Schutzengel fliegen kann.


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