Beim Auto-Entwickler Segula in Rüsselsheim gibt es Streit um mögliche Abfindungen für rund 200 Beschäftigte. Die IG Metall wirft dem Ingenieurs-Dienstleister vor, sich um Verpflichtungen drücken zu wollen, die sich aus dem Betriebsübergang seiner Mitarbeiter vom benachbarten Autobauer Opel ergeben. Laut Tarifvertrag müssten den Mitarbeitern in diesem Jahr vor betriebsbedingten Kündigungen Abfindungen nach dem Opel-Programm "Pace" angeboten werden, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit.
Dieses verweigere Segula aber in den bereits begonnenen Verhandlungen zu Interessenausgleich und Sozialplan. Eine Unternehmenssprecherin verwies zunächst auf die noch laufenden Verhandlungen.
Bei längerer Betriebszugehörigkeit beliefen sich die bislang bei Opel gezahlten Pace-Abfindungen häufig auf sechsstellige Beträge. Der neue Opel-Eigner PSA hatte größere Betriebsteile an den französischen Auto-Dienstleister Segula verkauft, dabei aber nur wenige Opel-Beschäftigte zu einem freiwilligen Wechsel bewegen können. Statt der angekündigten 2.000 Stellen wuchs der Segula-Standort Rüsselsheim zunächst nur auf rund 900 Beschäftigte. Zuletzt hatte Segula angekündigt, rund 200 der aktuell 840 Stellen abbauen zu wollen, weil externe Aufträge ausgeblieben seien. "Und somit werden nach mehr als einem Jahr durch dieses Verhalten erneut die Stimmen laut, dass es sich bei Segula lediglich um eine Abwicklungsgesellschaft von Opel handelt", erklärte Segula-Betriebsratschef Lars Kotscha. (dpa)