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IG Metall: Bei Opel geht es ums Ganze

26.06.2012 10:26 Uhr
IG Metall: Bei Opel geht es ums Ganze
Bei den Verhandlungen zur Sanierung steht nach Auffassung der IG Metall die Zukunft des gesamten Unternehmens auf dem Spiel.
© Foto: Roberto Pfeil/dapd

Bei der Sanierung des Autobauers steht nach Auffassung der IG Metall die Zukunft des gesamten Unternehmens auf dem Spiel. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft mit dem Management über die Zeit nach 2014.

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Bei den Verhandlungen zur Sanierung des Autoherstellers Opel steht nach Auffassung der IG Metall die Zukunft des gesamten Unternehmens auf dem Spiel. Man spreche mit dem Mutterkonzern General Motors nicht über einzelne Standorte, sondern über das komplette Unternehmen, erklärte der Frankfurter IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild am Dienstag. Dazu gehörten Perspektiven für alle Standorte inklusive des von der Schließung bedrohten Werks in Bochum. Die Sanierung, deren zentrales Ziel die Steigerung des Marktanteils in Europa sein müsse, werde nur mit der Belegschaft gelingen, nicht gegen sie.

Derzeit führt die IG Metall mit dem Opel-Management Verhandlungen über die Zeit nach 2014, wenn der aktuelle Standortsicherungspakt ausläuft. Vorbedingung war eine weitere Beschäftigungsgarantie für die vier deutschen Werke bis 2016.

Die Tariferhöhung von 4,3 Prozent ab Mai für die rund 22.000 Beschäftigten in Deutschland wird zunächst bis Oktober gestundet, könnte aber im Falle einer Nichteinigung in voller Höhe an die Belegschaft ausgezahlt werden, sagte Schild, der gleichzeitig im Aufsichtsrat von Opel sitzt. "Das wäre zwar eine fette Einmalzahlung für alle, aber auch der Anfang vom Ende des Unternehmens." Konkret werde derzeit an flexibleren Arbeitszeitmodellen gearbeitet, mit denen besser auf die schwankende Auslastung der Fabriken reagiert werden könne.

Mehr Modelle gefordert

Schild verlangte mehr Modelle und Varianten für die Marke Opel/Vauxhall, deren Zukunft auf dem europäischen Markt entschieden werde. "Der Markt besteht doch nur noch aus Nischen." Exporte in außereuropäische Märkte wie auch die Produktion von anderen GM-Konzernmodellen in Deutschland könnten bestenfalls das Risiko minimieren und die Auslastung der Werke stabilisieren. "Die Schlacht um die Zukunft von Opel wird in Europa gewonnen."

Die Produktion im russischen St. Petersburg sieht Schild weniger kritisch als der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel. Dort würden vorwiegend spezifische Autos für den russischen Markt produziert. Darin liege nicht die Zukunft der deutschen Standorte.

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke will sein in Grundzügen bereits bekanntes Sanierungskonzept am Donnerstag im Aufsichtsrat der Adam Opel AG vorstellen. Schild zeigte sich optimistisch, dass man zu guten Lösungen kommen werde. Bei General Motors habe ein positiver Lernprozess eingesetzt. (dpa)

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