Opel setzt weiter Milliarden in den Sand – und belastet mit seinem schwachen Geschäft die US-Mutter General Motors. Der Autoriese erwartet für das Gesamtjahr einen operativen Verlust in Europa von 1,5 Milliarden bis 1,8 Milliarden Dollar (bis zu 1,4 Milliarden Euro).
Die Absatzkrise in Europa macht Opel ähnlich wie Ford, Fiat oder Peugeot schwer zu schaffen. Im laufenden Jahr werden 2.600 Stellen abgebaut. Doch anders als der Rivale Ford zieht GM vorerst nicht die Notbremse: Betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen sind bis 2014 ausgeschlossen, aktuell wird über eine Verlängerung bis 2016 diskutiert.
Danach könnte es für den Standort Bochum allerdings eng werden. "Für das Opel-Werk Bochum ist nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer – vorbehaltlich weiterer Konsultationen – kein neues Produkt geplant" teilte die Adam Opel AG am Mittwoch in Rüsselsheim mit und bekräftigte damit frühere Pläne. Demnach sollen in dem Werk nach 2016 kein Autos mehr vom Band laufen. Die Verhandlungen mit Gewerkschaft und Betriebsrat zu diesem Thema sind noch nicht abgeschlossen.
"Vor uns liegt noch viel Arbeit"
Dass Opel bald Geld in die GM-Kassen spült, glauben selbst die Manager in Detroit nicht: Das kommende Jahr werde nur etwas besser als 2012. Frühestens zur Mitte des Jahrzehnts rechnet GM mit einer schwarzen Null vor Sonderkosten. "Vor uns liegt noch viel Arbeit, besonders in Europa", sagte Finanzchef Dan Ammann am Mittwoch am Konzernsitz in Detroit. Es zeigten sich aber bereits erste Fortschritte dank einer disziplinierten Geschäftsführung.
Der große Wurf steht allerdings noch aus: Die Opel-Führung konnte sich bisher nicht mit Gewerkschaft und Betriebsrat auf eine gemeinsame Strategie aus der Krise einigen. Dabei geht es nicht nur um Wachstum, sondern auch um eine spürbare Kostensenkung. Zwar teilte das Unternehmen am Mittwoch mit, allein im laufenden Jahr rund 2.600 Stellen abzubauen. Seit Jahresbeginn hätten bereits 2.300 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.
RM
Theo
Michael Kühn
Dieter m: hÖLZEL