BMW kann dank steigender weltweiter Verkäufe die Sorgen um den Dieselantrieb weitgehend abstreifen. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 4,8 Prozent auf 98,7 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Der Gewinn unter dem Strich stieg um über ein Viertel auf 8,7 Milliarden Euro. Allerdings steuerte die US-Steuerreform allein einen Betrag von rund 977 Millionen Euro zum Nettogewinn bei. Die Ertragskraft im Kerngeschäft Automobilbau konnte BMW nach zwei Jahren mit Rückgängen stabil bei 8,9 Prozent halten. Die Dividende je Stammaktie soll mit vier Euro je Papier 50 Cent höher ausfallen als ein Jahr zuvor.
Für das laufende Jahr peilt BMW-Chef Harald Krüger ein weiteres Plus bei den Auslieferungen an. Einen detaillierten Ausblick will das Unternehmen am 21. März vorlegen. Im vergangenen Jahr wuchsen die Auslieferungen inklusive der Marken Mini und Rolls Royce um 4,1 Prozent auf 2,46 Millionen Fahrzeuge. Mit 2,09 Millionen verkauften BMW verlor die Stammmarke jedoch Boden zum Premium-Rivalen Daimler, der rund 200 000 Autos der Marke Mercedes-Benz mehr verkaufte. Erfolgreich war die Marke mit dem weißblauen BMW-Logo vor allem mit den SUV der X-Reihen, deren Verkäufe um knapp ein Zehntel zulegten.
Hohe Vorleistungen
"Wir haben vergangenes Jahr rund eine Milliarde Euro mehr für Forschung und Entwicklung aufgewendet als 2016 – und trotzdem unser operatives Ergebnis steigern können", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. Dieses Jahr will BMW auf die 6,1 Milliarden Euro aus dem Vorjahr noch einen hohen dreistelligen Millionenbetrag für Forschung und Entwicklung drauflegen. "Im Jahr 2018 erwarten wir den vorläufigen Höchstwert unserer Quote für Forschungs- und Entwicklungsleistungen", sagte Peter.
Mittlerweile sieht das Management wegen des stärkeren Gewichts von Finanzdienstleistungen ohnehin die Vorsteuermarge im Konzern als Richtschnur. Die Marge stieg hier um 0,5 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent. Beim Bau von Motorrädern und beim Vermitteln von Finanzierungs- und Versicherungsverträgen waren die Münchner profitabler als im Vorjahr.
Vorstandschef Krüger sieht den Konzern vor allem bei Elektroautos in der richtigen Spur – hier hatte BMW früh viel investiert. 2018 will der Konzern mindestens 140.000 Elektro- und Hybridautos verkaufen, nach gut 103.000 im vergangenen Jahr. "Wir haben seit 2016 zahlreiche strategische Entscheidungen getroffen, um unseren nachhaltigen Erfolg in den kommenden Jahren auszubauen", sagte Krüger. (dpa)
Peter