Die Tarifbeschäftigten von Volkswagen bekommen für das schwächere Corona-Geschäftsjahr 2020 einen deutlich geringeren Bonus als zuletzt. Es bleibt mit 2.700 Euro aber immer noch mehr als die Hälfte dessen übrig, was die gut 100.000 prämienberechtigten Mitarbeiter der westdeutschen Standorte für 2019 erhalten hatten (4.950 Euro). Betriebsratschef Bernd Osterloh und Personalvorstand Gunnar Kilian gaben das Verhandlungsergebnis für die Sonderzahlung am Dienstag bekannt. Eine erste Teilsumme von brutto rund 1.700 Euro pro Kopf war der Belegschaft bereits im vorigen November überwiesen worden. Die restlichen 1.000 Euro sollen nun im Mai folgen.
Somit macht sich die Pandemie auch an der Bonushöhe bemerkbar. Diese war – nach einem Absinken durch "Dieselgate" – seit 2017 geklettert, jetzt gibt die Geschäftslage aber keinen weiteren Anstieg her. Die Prämie orientiert sich im Wesentlichen an den Betriebsergebnissen der Konzern-Hauptsparte VW Pkw und der Marke der leichten Nutzfahrzeuge (VWN), betrachtet über den Zeitraum der jeweils zwei zurückliegenden Jahre. Es werden aber auch noch weitere Teilkriterien angelegt.
Osterloh meinte in der Firmenzeitung "Mitbestimmen", es sei gelungen, die Mai-Zahlung hinzuzufügen, "obwohl eigentlich kaum etwas drin war". Man habe jedoch noch einen Aufschlag verhandeln können. Kilian erklärte, die Belegschaft habe auch 2020 hart weitergearbeitet: "Der Aufschlag bei der Ergebnisbeteiligung würdigt diesen Einsatz."
VW und VWN hatten vor dem Abschlussquartal 2020 noch tief in den roten Zahlen gesteckt. Selbst wenn auf das Gesamtjahr 2020 gesehen ein Gewinn herauskommen sollte, dürfte dieser stark geschmälert sein. Der Umfang ist bisher nicht näher beziffert, Einzelheiten werden bei der Vorlage der konkreten Geschäftszahlen in der kommenden Woche erwartet. Zuletzt hatte es geheißen, im letzten Jahresviertel habe zumindest die Kernmarke operativ wieder die Gewinnschwelle erreicht. (dpa)
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