Gegen den Autobauer Audi laufen im Zuge des Abgasskandals nun auch Ermittlungen wegen Betrugsverdachts in Südkorea. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II am Montag erklärte, geht es dabei um falsch angegebene Fahrgestellnummern. Zuvor hatte die 'Süddeutsche Zeitung' über die Vorwürfe und Ermittlungen berichtet.
Demnach soll die Ingolstädter VW-Tochter jahrelang Fahrgestellnummern und Testprotokolle gefälscht haben, um die südkoreanischen Behörden zu täuschen. Spezielle, dort geforderte Vorschriften habe der Autobauer nicht einhalten können. Man habe aber dennoch die Betriebserlaubnis für die betreffenden Wagen erhalten wollen.
"Wir haben festgestellt, dass Abgaswerte manipuliert wurden", sagte ein Audi-Sprecher. "Das ist in zwei Prüfberichten festgehalten worden." Diese habe die Staatsanwaltschaft bei ihrer Durchsuchung im März 2017 gefunden.
Anderthalb Jahre lang habe Audi wegen der Manipulationen in Südkorea keine Autos verkaufen dürfen, ein koreanischer Mitarbeiter sei verhaftet worden. Erst seit diesem Frühjahr ist Audi wieder in Südkorea aktiv - "in kleineren Stückzahlen", wie der Sprecher sagte.
Die nun bekannt gewordenen Ermittlungen richten sich laut der "Süddeutschen Zeitung" gegen drei Audi-Beschäftigte. Die Staatsanwaltschaft, die in der Diesel-Abgas-Affäre auch gegen den langjährigen Audi-Chef Rupert Stadler ermittelt, wollte sich mit dem Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht zu Details äußern. (dpa)
Dreg K.