Renault will mit einem neuen Partner das Elektroauto anschieben. Der französische Hersteller arbeitet ab sofort mit dem Mischkonzern Bolloré zusammen. Laut einer Mitteilung vom Dienstag sieht die Industriekooperation den Bau des Bolloré-Elektrofahrzeugs "Bluecar", die Entwicklung und den Vertrieb von Carsharing-Lösungen sowie eine Machbarkeitsstudie für ein batteriebetriebenes E-Stadtauto vor.
Bereits ab der zweiten Jahreshälfte 2015 soll das Bluecar im Renault-Werk im nordfranzösischen Dieppe vom Band laufen. Bislang lässt Bolloré die Fahrzeuge in Italien bei Pininfarina produzieren. Die Fabrik in Dieppe ist auf Kleinserien spezialisiert und produziert bisher den Clio R.S.. Ab 2016 will Renault dort auch wieder das traditionsreiche Sportmodell Alpine fertigen.
Nach der Vereinbarung starten die Industriepartner auch ein neues Joint Venture, das komplette Carsharing-Lösungen für elektrische Autos in Frankreich und Europa anbieten soll. Zunächst sollen Kunden der Dienste "Bluely" (Lyon) und "Bluecub" (Bordeaux) noch in diesem Jahr den Twizy anmieten können. Mittelfristig sollen die französischen Carsharing-Flotten zu rund einem Drittel aus Elektroautos von Renault bestehen.
Dreisitzer für die Stadt
In einer Machbarkeitsstudie soll Renault außerdem die Entwicklung und den Bau eines kompakteren Elektroautos mit einer neuen Lithium-Metall-Polymer-Batterie (20 kWh) ausforschen. Mit dem Dreisitzer will Bolloré das Carsharing-Geschäft forcieren. Darüber hinaus ziehen die Partner auch den Vertrieb des neuen Elektromodells an private, gewerbliche und öffentliche Kunden in Betracht.
Renault treibt mit seinem Allianzpartner Nissan den Absatz von Elektroautos voran, allerdings hat sich der Markt nicht so stark entwickelt wie erwartet. (rp)