Das Elektroauto kommt in Europa nicht richtig in Fahrt. Nachdem sich die Zahl der Neuzulassungen im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch mehr als verdoppelt hat, sieht die Bilanz mittlerweile nicht mehr so gut aus. Nach neun Monaten steht nur noch ein Plus von 82 Prozent in der Bilanz, wie aus einer Statistik des Herstellerverbandes ACEA hervorgeht. EU-weit wurden damit seit Jahresbeginn 86.142 reine E-Autos und Plug-in-Hybridmodelle neu zugelassen.
Unter den größten Elektroauto-Märkten in der EU nimmt Deutschland mit 14.930 Neuzulassungen mittlerweile lediglich noch Rang vier ein. Im ersten Quartal lag man noch hinter dem damaligen und heutigen Leitmarkt Großbritannien (rund 21.000 Neuzulassungen bis September) auf Rang zwei, mittlerweile sind die Niederlande (18.000 Neuzulassungen) und Frankreich (15.372 Neuzulassungen) vorbeigezogen. Der größte Elektroautomarkt liegt aber weiterhin außerhalb der EU: Mit 24.866 Neuzulassungen hängt Norwegen alle Konkurrenz auf dem Kontinent ab. Das skandinavische Land subventioniert den E-Autokauf mit bis zu 70.000 Euro; allerdings läuft das Förderprogramm 2020 aus.
Die wichtigste Rolle unter den alternativ angetriebenen Pkw spielt daher weiterhin die traditionell steckerlose Hybridtechnik ohne Plug-in-Funktion. In den ersten drei Quartalen stieg die Zahl der Neuzulassungen um 22 Prozent auf 157.830 Einheiten. Beliebt sind Modelle wie Toyota Prius und Co. vor allem in Frankreich und Großbritannien; auf beide Länder entfallen fast 50 Prozent der Neuzulassungen. Völlige Stagnation herrscht auf dem Markt für Gasfahrzeuge. In den ersten neun Monaten fanden EU-weit 171.924 neue LGP- und CNG-Autos einen Besitzer, nur 0,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Größer Einzelmarkt bleibt Italien mit seinem traditionell starken Autogas-Markt.
Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten 2015 EU-weit 10,4 Millionen Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem Zuwachs von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. (sp-x)
Kurbelwellenfan