150-kW-Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge sollen künftig an allen wichtigen Verkehrsachsen und Knotenpunkten zum Einsatz kommen. Die Ladeleistung von 150 kW entspricht der dreifachen Leistung heutiger DC-Schnellladestationen, verkürzt die Ladedauer entsprechend auf ein Drittel üblicher Ladezeiten und gestaltet dadurch längere Reisen in Elektrofahrzeugen komfortabler. Damit wollen Autohersteller wie VW, BMW, Porsche und Daimler sowie Universitäten wie die RWTH Aachen das Forschungsvorhaben "Schnellladenetz für Achsen und Metropolen" (SLAM) vorantreiben, teilte VW jetzt mit.
Die Definition der Verkehrsknotenpunkte, auch "Hot Spots" genannt, soll durch Standort-Potenzialprüfungen der am Projekt beteiligten Universitäten folgen. Private Investoren könnten damit schon heute ihre Ladestationen so vorbereiten, dass eine nachträgliche Aufrüstung von 50 kW auf 150 kW Ladeleistung problemlos und kosteneffizient möglich ist. In zwei Jahren sollen die ersten Hochleistungs-Schnellladestationen in Betrieb gehen und in der Folgezeit für wissenschaftliche Untersuchungen und als Möglichkeit zur Erprobung für die beteiligten Automobilhersteller genutzt werden. Eine stark ansteigende Nachfrage nach 150 kW-Schnellladestationen könnte nach erreichter Serienreife schnell bedient werden.
Das Projekt SLAM ist mit einem Gesamtbudget von 12,9 Millionen Euro ausgestattet und wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit insgesamt 8,7 Millionen Euro bis August 2017 gefördert. Die Bundesregierung hat SLAM im Rahmen der "Nationalen Konferenz Elektromobilität" im Juni 2015 in Berlin als eines von sieben "Leuchtturmprojekten der Elektromobilität" benannt. (mid/wal/se)
manfred plechaty