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Drittes Quartal: BMW erleidet Gewinneinbruch

07.11.2018 09:26 Uhr
Drittes Quartal: BMW erleidet Gewinneinbruch
Der Umsatz von BMW ist im dritten Quartal um 4,7 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro geklettert.
© Foto: picture alliance/Dycj/Imaginechina/dpa

Steigende Zölle, teure Rückrufe, Rabattschlachten - BMW muss plötzlich mit einem ganzen Bündel zusätzlicher Probleme fertig werden. Im dritten Quartal ist der Gewinn eingebrochen. Und der Ausblick ist sehr durchwachsen.

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Nach jahrelangem Wachstum ist der Gewinn von BMW plötzlich auf Talfahrt. Neue Abgasvorschriften und Zölle, Rückrufe und Preiskämpfe - viele Probleme hätten sich in den vergangenen Monaten deutlich verschärft, sagte Vorstandschef Harald Krüger am Mittwoch in München. Ein Ende sei nicht abzusehen.

Im Gegensatz zu Mercedes-Benz und Audi konnte BMW zwar im dritten Quartal mehr Autos verkaufen und sogar den Umsatz steigern - er kletterte um 4,7 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro. Aber das Ergebnis vor Steuern brach um 26 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro ein, der Gewinn nach Steuern fiel um 24 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. Aktionäre hatten mehr erwartet, an der Frankfurter Börse zählte BMW zu den größten Verlierern.

Die Einführung der neuen WLTP-Abgastests im September "hat den europäischen Markt vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter. BMW hatte frühzeitig umgestellt, die Kunden aber kauften bei der Konkurrenz viele Autos mit altem Prüfstandard mit Rabatt. Die Verwerfungen dürften sich im ersten Halbjahr 2019 weiter auswirken, sagte Peter. Teurere Rohstoffe und Wechselkurseffekte kosteten BMW bis zum Jahresende mehr als eine halbe Milliarde. In Elektroautos und autonomes Fahren investiere der Konzern heuer eine Milliarde Euro zusätzlich.

Zölle, Brexit, Rückruf

Die chinesischen Zölle auf Autos aus den USA kosten BMW jährlich 600 Millionen Euro, da BMW die meisten SUV-Autos im US-Werk Spartanburg baut. Eine neue Hürde erwartet BMW in Kürze auch in Europa: "Wir bereiten uns auf einen harten Brexit vor", sagte Krüger. Hausgemacht sind dagegen Probleme mit der Kühlflüssigkeit von 1,6 Millionen Autos, die der Konzern gerade zurückruft - 679 Millionen Euro stellt BMW für diese und ähnliche Aktionen jetzt zurück.

Forderungen der Bundesregierung, alte Dieselautos durch technische Umbauten etwas sauberer zu machen, lehnte Krüger ab. Wie andere Länder sollte auch Deutschland die alten Autos austauschen und Elektroautos fördern, das wirke schneller und bringe mehr. Die von BMW angebotene Umtauschprämie komme bei den Kunden sehr gut an.

Es gebe einen Berg an Herausforderungen, aber neue Modelle sollten BMW wieder Rückenwind verschaffen, sagte Krüger. Der neue 3er läuft ab jetzt in München, ab nächstem Jahr auch in China und im neuen Werk in Mexiko vom Band. Und mit dem X5 und dem X7 stünden für BMW profitable Autos in den Startlöchern.

Die im September gesenkte Jahresprognose bekräftigte der Vorstandschef: BMW will mehr Autos verkaufen als im Vorjahr und damit etwas zum Spitzenreiter Mercedes-Benz aufholen. Der Umsatz und der Gewinn vor Steuern dürften allerdings leicht unter Vorjahr sinken, weil sich die Belastungen auch im vierten Quartal «deutlich» auswirkten. (dpa)

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KOMMENTARE


Matz

12.11.2018 - 09:32 Uhr

Teuere Rückrufe sind Qualitätsmängel und die Folge von billigen Einkäufen. Werden die Einkäuferchefs eingentlich finanziell daran beteiligt? Zum Beispiel Rückzahlungen von Prämien oder Gehältern?


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