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Drei Fragen an Lamborghini-Chef Winkelmann: "Wir halten uns die Türen offen"

13.08.2021 10:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der PS-König im VW-Reich: Stephan Winkelmann
© Foto: Lamborghini

Die Kundschaft ist solvent, die Fahrzeuge exklusiv: Lamborghini baut Supersportwagen für gut betuchte Kunden. In ein paar Jahren werden die sich aber auch auf einige Änderungen gefasst machen müssen.

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Fast 300.000 Euro, 310 km/h schnell, 310 Gramm CO2 pro Kilometer. Haben Super-Sportwagen wie der neue Huracan STO noch eine Zukunft. Drei Fragen an Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann, der auch Chef von Bugatti ist.

Können Autos wie der Huracan bei einem drohenden Verbrenner-Verbot nur noch mit E-Fuel überleben?

Stephan Winkelmann: Nein, als ersten Schritt werden wir bis 2024 die gesamte Modellpalette hybridisieren. Da wir aber alle nicht wissen, was kommt, halten wir uns die Türen offen. Falls also synthetisches Benzin Anfang der 30er-Jahre zur Verfügung steht, ist das eine gute Gelegenheit, weiter mit Verbrennungsmotoren zu arbeiten. Zudem bringen wir 2027 unser erstes rein elektrisches Modell und werden mit ihm beweisen, dass man auch mit einem elektrischen Fahrzeug einen echten Lamborghini bauen kann.

Dieses E-Modell wird dann die vierte Baureihe sein. Vielleicht eine Luxuslimousine?

S. Winkelmann: Nein, nach unserer Einschätzung ist das klassische Limousinen-Segment auf dem absteigenden Ast. Das hat auch einen Designgrund. Die größten Abnehmer von Limousinen sind die USA und Asien und diese Kunden wollen einen langen Radstand, was nicht zu einem Lamborghini passt. Wir stellen uns da eher einen zweitürigen GT mit 2+2 Sitzen vor, der mehr Bodenfreiheit und damit besseren Rundumblick hat. Sozusagen das Beste aus zwei Welten.

Lamborghini gehört jetzt seit 23 Jahren zum VW-Konzern. Wie profitiert ein vergleichsweise kleiner Hersteller von einer so großen Familie?

S. Winkelmann: Wir profitieren eindeutig vom Know-how des Konzerns bei Produktion, Synergien beim Einkauf bei Zulieferern, bei der Nutzung von Modulen und Plattformen wie zum Beispiel der kommenden Software-Plattform. Da haben wir einen Vorteil gegenüber unseren direkten Wettbewerbern. Umgekehrt profitiert der Konzern von unserer Kompetenz bei Kleinserien, unserer Führungsposition beim Einsatz von Karbon, aber auch von unserer Rolle als Speerspritze gegenüber solventen Kunden. Die betreiben vielleicht auch Flotten vom Schwerlastwagen bis hin zu kleineren Pkw-Modellen. Insofern runden wir das Konzernangebot nach oben ab.


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