Ein kleines Kraftpaket kommt groß raus: Seit November 2011 hat Ford in seinem Motorenwerk in Köln 250.000 Exemplare des mehrfach preisgekrönten Einliter-Dreizylinder-Benziners produziert. In die Fabrik für das nur 97 Kilogramm wiegende Aggregat hatte der Autobauer 134 Millionen Euro investiert.
Die Maschine gehört zur Familie der weltweit eingesetzten "EcoBoost"-Motoren mit unterschiedlichen Hubräumen, die bis zum Jahr 2015 in Europa eine jährliche Produktion von 480.000 Einheiten erreichen soll. 300.000 Einheiten davon sollen Einliter-Dreizylinder sein. Der Motor mit 998 Kubikzentimeter Hubraum wird derzeit in den Modellen B-Max, C-Max und Grand C-Max sowie im Fiesta und Focus eingesetzt.
Eine neue Version des bisher in zwei Versionen mit 74 kW / 100 PS oder 92 kW / 125 PS angebotenen Aggregats soll in Kürze im Focus debütieren, der damit der erste Familienbenziner seiner Klasse in Europa wird, dessen CO2-Emissionen nur 99 g/km betragen. Zudem wird der per Turbolader und direkter Kraftstoffeinspritzung gekräftigte Dreizylinder im ab Herbst 2014 antretenden neuen Mondeo sowie im neuen EcoSport und in einigen leichten Nutzfahrzeugen der Marke bestellbar sein.
Der Motor gilt als Musterbeispiel für erfolgreiches Downsizing, für das Verkleinern von Hubraum und Zylinderzahl bei Hightech-Einsatz für hohe Leistung und niedrigen Verbrauch. Die Strategie ermöglicht Verbrauchsvorteile von bis zu 20 Prozent im Vergleich zu größeren Motoren gleicher Leistung.
Kapazitäten verdoppelt
Wegen der hohen Nachfrage hatte Ford im August 2013 die Produktion verdoppelt. Mit einer neu eingeführten zweiten Schicht konnte die Fertigung auf täglich mehr als tausend Motoren hochgefahren werden. Beim Focus entschieden sich laut Hersteller im vergangenen 37 Prozent der deutschen Käufer für das sparsame Kraftpaket, beim Minivan B-Max waren es sogar 56 Prozent. (mid/wp)