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Daimler: Kartellvorwurf überschattet Top-Bilanz

26.07.2017 09:30 Uhr
Daimler legt trotz der Debatten um Diesel-Manipulationen und Fahrverbote weiter kräftig zu.
© Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Was die Zahlen angeht, läuft es rund. Es sind andere Themen, die Daimler und den übrigen Autobauern derzeit Sorgen bereiten. Konzernchef Zetsche hält sich weiter bedeckt.

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Die Debatte um mutmaßlich illegale Absprachen mit anderen Herstellern überschattet eine starke Halbjahresbilanz von Daimler. Konzernchef Dieter Zetsche wollte sich am Mittwoch aber erneut nicht konkret zu dem Vorwurf äußern, dass sich Daimler mit VW, BMW, Audi und Porsche über Jahre hinweg unzulässig über Technik, Kosten und Zulieferer verständigt habe.

"Die Autoindustrie macht derzeit Schlagzeilen – und keine guten", betonte Zetsche in einem online veröffentlichten Statement. Viele fragten sich, was an den Vorwürfen dran sei, und wünschten sich Klarheit. "Wir sind aber gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen", bekräftigte der Manager. Wie Daimler schweigen auch die anderen Hersteller derzeit zu dem Thema.

Bei den Stuttgartern kletterten dank des anhaltenden Aufschwungs bei der Kernmarke Mercedes-Benz Umsatz und Gewinn weiter kräftig. Für Mercedes-Benz war das zweite Quartal den Angaben zufolge des absatzstärkste der Geschichte. Vor allem die neue E-Klasse sowie die SUV kamen bei den Kunden gut an. Der Daimler-Umsatz stieg um sieben Prozent auf rund 41,2 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis lag bei rund 2,51 Milliarden Euro – nach 2,45 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2016. Nach Abzug von Minderheitsanteilen blieb ein Gewinn von 2,44 Milliarden Euro.

Als Reaktion auf die Kartellvorwürfe hat Konkurrent BMW einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge Kooperationsgespräche zu neuen Projekten mit Daimler vorläufig ausgesetzt. Einen Vorstandsbeschluss bei BMW gebe es zwar nicht, das Management wolle aber die Zusammenarbeit kritisch hinterfragen. Zetsche sagte hingegen, er rechne nicht damit, dass es große Auswirkungen auf Kooperationsgespräche unter den deutschen Autobauern gebe: "Selbstverständlich haben wir all diese Gespräche und Überlegungen im existierenden Rechtsrahmen angestellt."

Zetsche ist von Software-Update überzeugt

In der vergangenen Woche hatte Daimler angekündigt, mehr als drei Millionen Diesel-Fahrzeuge in die Werkstätten zu rufen, um per Software-Update den Schadstoffausstoß zu verringern. Zetsche betonte, dass diese Maßnahme – was die eigenen Fahrzeuge angeht – den Stickoxid-Ausstoß deutlich stärker senken werde als die in Rede stehenden Fahrverbote. Die Aktion soll rund 220 Millionen Euro kosten und im dritten Quartal wirksam werden.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt seit März wegen möglichen Abgas-Betrugs gegen Daimler-Mitarbeiter. Medienberichten zufolge könnten bei mehr als einer Million Fahrzeugen Motoren eingebaut sein, bei denen Abgasmessungen manipuliert wurden. Daimler hat auch das nicht kommentiert – generell aber stets betont, sich an geltendes Recht gehalten zu haben und mit den Behörden zu kooperieren. (dpa)

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

26.07.2017 - 17:01 Uhr

Soviel zum Thema Made in Germany...Der Schaden, der hier nicht nur amStandort in Deutschland verursacht wurde, ist immens....darüber was die Zerstörung vom Image Made in Germany anbelangt, will ich gar nicht sprechen. Sollten sich die Hinweise, zur Absprache in der Tat verdichten, so sollte und muss als Abschreckung durch die Kartellbehörden eine Strafe erfolgen, welche sich am Gewinn des jeweiligen Unternehmens sich orientiert. Diese muss massiv und empfindlich sein...


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