Bei der Vergütung des Daimler-Vorstands spielt die Einhaltung der gesetzlichen Regeln und internen Vorgaben in Zukunft eine noch wichtigere Rolle. Das Thema Integrität werde ab diesem Jahr fest in der Zielvereinbarung für die Vorstandsvergütung verankert sein, sagte Christine Hohmann-Dennhardt am Freitag in Stuttgart. Die ehemalige Bundesverfassungsrichterin ist seit Februar 2011 im Vorstand für die Themen Integrität und Recht zuständig.
Die Vergütung der sieben Vorstandsmitglieder setzt sich den Angaben zufolge unter anderem aus einem fixen Bestandteil und einer variablen Komponente zusammen. Das Thema Integrität mache maximal zehn Prozent des Jahresbonus aus, ergänzte eine Unternehmenssprecherin.
Daimler war in der Vergangenheit von mehreren Skandalen erschüttert worden und hatte deshalb sein System zur Einhaltung der unternehmensinternen Vorgaben sowie der gesetzlichen Regeln kräftig ausgebaut. Hohmann-Dennhardt sagte: "Es geht um die Etablierung einer Unternehmenskultur, die Wirtschaften auf eine anständige Weise in den Vordergrund stellt." Über dieses Thema müsse mit jedem gesprochen werden, "vom Werker bis zum Topmanagement". Alle seien dafür verantwortlich.
Sylvia Schenk von Transparency International sagte bei der Vorstellung des Daimler-Nachhaltigkeitsberichts, der Kampf gegen Korruption in Deutschland sei leichter als im Ausland. Das Thema müsse schrittweise umgesetzt werden. Daimler sei dabei auf dem richtigen Weg. So gebe es beispielsweise entsprechende Schulungen von Lieferanten. "Wenn Daimler da voran geht, hilft das auch anderen", sagte Schenk. Der Autobauer ist Mitglied der deutschen Sektion von Transparency International. (dpa)