Der Daimler-Betriebsrat hat sich eine erste Zusicherung für die Fertigung von Elektroauto-Komponenten für das Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim eingeholt. Danach sollen in dem Motorenwerk Prototypen für den elektrischen Antrieb aufgebaut werden, wie Konzern und Betriebsrat am Dienstag mitteilten. Außerdem soll das Werk in die Montage von Elektroantrieben und in die Produktion von Komponenten für E-Fahrzeuge einsteigen. Gleichzeitig sei ein Kapazitätsausbau bei Verbrennungsmotoren festgelegt worden.
Im Gegenzug werden in den nächsten Jahren aber auch Komponenten an Fremdfirmen ausgelagert. Im Dezember hatte der Untertürkheimer Betriebsratschef Wolfgang Nieke gefordert, die Batterieproduktion des Konzerns nach Stuttgart zu holen. Die Gespräche dazu laufen weiter.
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte die Arbeitnehmervertreter jüngst aufgeschreckt. «Wir werden jede Möglichkeit zur Reduktion so früh wie möglich nutzen», sagte er mit Blick auf die Fertigung von Verbrennungsmotoren.
Daimler rechnet damit, dass auch noch in zehn Jahren der weitaus größte Teil seiner Autos einen Verbrennungsmotor haben wird. 2025 soll der Elektroanteil erst bei 15 bis 25 Prozent liegen. Im vergangenen Jahr verkaufte Daimler etwa 2,2 Millionen Autos. Für die Autoproduktion haben die Betriebsräte an den Standorten Bremen und Sindelfingen bereits Zusagen ausgehandelt. Dort sollen Daimlers neue Elektroautos der Marke EQ parallel zu den Verbrennungsmotoren gebaut werden. (dpa)