Die Gespräche über die Rolle des Stuttgarter Daimler-Stammwerks Untertürkheim beim Umstieg auf die Produktion von Elektroautos sorgen für Ärger beim Betriebsrat. "Das, was derzeit auf dem Tisch liegt, stellt keine Basis für konstruktive und aussichtsreiche Verhandlungen dar", kritisierte der örtliche Betriebsratschef Wolfgang Nieke am Dienstag.
Noch vor einigen Monaten habe die Werkleitung in Aussicht gestellt, dass über die Produktion der elektrischen Antriebssysteme nicht nur für die Vorder-, sondern auch für die Hinterachse in Untertürkheim gesprochen werde. Auf einmal sei das aber wieder vom Tisch. Zugleich würden von der Belegschaft besonders große Zugeständnisse gefordert, hieß es.
Für kommenden Donnerstag wurde eine Betriebsversammlung angesetzt. Der Betriebsrat erwarte, dass das Unternehmen der Belegschaft dort erkläre, wie die Zukunft in Untertürkheim aussehen soll. Unternehmen und Betriebsrat hatten sich im Februar grundsätzlich verständigt, welche Rolle das Stammwerk mit seinen rund 19.000 Beschäftigten künftig spielen soll. Um die Details geht es in den derzeitigen Verhandlungen.
Eine Daimler-Sprecherin betonte, dass Untertürkheim seine Funktion als führendes Werk bei der Produktion von Antriebssystemen behalten solle. Es gebe die Chance, dort in die Batterieproduktion einzusteigen – dies fordert auch der Betriebsrat. Der Wandel gelinge aber nur, wenn wirtschaftliche Bedingungen für den Standort geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit weiter optimiert würden, sagte sie. (dpa)