Die wiederbelebte Automarke Borgward treibt die Rückkehr an ihren Traditionsstandort Bremen voran. Der Hersteller will auf einem 140.000 Quadratmeter großen Gelände des Güterverkehrszentrums ein "weltweites Kompetenzzentrum für Elektromobilität zu errichten". Das kündigte Vorstandschef Ulrich Walker jetzt bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung über den Erwerb des Areals von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH an. Der Manager bezeichnete den Kauf als "nächsten Schritt in unserer globalen Wachstumsstrategie". Zum Investitionsvolumen wurden zunächst keine Angaben gemacht.
In der ersten Baustufe plant Borgward auf dem Gelände im Bremer Westen eine sogenannte Semi Knocked Down-/ Completely Knocked Down-Fertigung für die Montage von bis zu 50.000 Fahrzeugen pro Jahr. Ziel sei es, die Produktion je nach Bedarf und Nachfrage in eine Vollproduktion umwandeln zu können, hieß es. Neben dem Werk soll es auch eine Teststrecke, ein Auslieferungszentrum und ein Markenstudio geben. Das Unternehmen will zum Anfang des nächsten Jahres mit dem Bau beginnen.
Für die Fahrzeugfertigung sowie die weiteren Gebäude habe Borgward bereits einen Architekturwettbewerb gestartet, sagte Walker. "Wir wollen auch architektonisch ein Signal setzen." Wie bekannt, sollen in Bremen von 2019 an zunächst rein elektrisch angetriebene sowie Plug-in-Modelle für Europa und weitere Märkte gebaut werden.
Die Produktion, die Prozesse und die Einrichtungen im Werk Bremen sollen sich von Beginn am Industriestandard 4.0 orientieren. Die lokale Wertschöpfungstiefe lasse sich dabei noch nicht endgültig bestimmen, so Walker. Neben den bereits kommunizierten Zulieferern wie Continental, Kuka, Schäffler/SKF, Borg Warner, Webasto sollen auch Bosch bei der Fertigung vollelektrischer Fahrzeuge und der Elektronikkonzern LG bei Batterien tragende Rollen spielen. (rp)