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CO2-Strategie bei Renault: Batterie für Franzosen, Autogas für Rumänen

08.01.2020 16:14 Uhr
CO2-Strategie bei Renault: Batterie für Franzosen, Autogas für Rumänen
Uwe Hochgeschurtz: "Wir stehen am Beginn der Goldenen Zwanziger für das Elektroauto."
© Foto: Renault

Zur Vermeidung von CO2-Strafen muss die Renault-Gruppe ihren Klimagas-Ausstoß senken. Dabei soll aber nicht nur die Elektromobilität helfen.

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Massive Elektrifzierung der Kernmarke, günstiger Autogas-Antrieb für den Budget-Ableger: Die Renault-Gruppe fährt bei der Vermeidung von CO2-Strafen bei ihren einzelnen Marken eine differenzierte Strategie.

Die E-Autoflotte der Marke Renault soll bis 2022 acht reine Batteriemodelle umfassen, darunter auch den noch dieses Jahr startenden Kleinstwagen Twingo ZE, wie Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz am Mittwoch in Düsseldorf angekündigte. Dazu kommen zwölf Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge. Den Anfang macht in Kürze der Kleinwagen Clio, später im Jahr erhalten dessen SUV-Bruder Captur sowie der kompakte Mégane einen Stromanschluss.

Die Elektrifizierung soll dem Hersteller dabei helfen, seine von der EU vorgegebenen CO2-Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Hochgeschurtz gab sich optimistisch, dies auch zu schaffen. Auch, weil die Marke mit dem Renault Zoe das 2019 meistverkaufte E-Mobil Deutschlands im Portfolio hat (2019: 9.400 Einheiten). Hochgeschurtz betonte: "Wir stehen am Beginn der Goldenen Zwanziger für das Elektroauto, und Renault will dabei eine führende Rolle spielen."

Für die Billig-Tochter Dacia mit ihren preissensiblen Kunden indes ist der E-Antrieb offenbar noch zu kostspielig. Dort soll stattdessen der Autogasantrieb einen Beitrag zur CO2-Minderung leisten. Im Laufe des Jahres soll er für nahezu alle Modelle der Rumänen zu haben sein – ohne Aufpreis gegenüber dem vergleichbaren Benziner-Modell. Der Kohlendioxid-Ausstoß von LPG-Modellen fällt um rund 25 Prozent geringer aus als bei Modellen, die mit Super-Kraftstoff betrieben werden.

Zunächst keine Rolle in der CO2-Strategie spielt die Sportwagenmarke Alpine. Mit 324 Neuzulassungen in Deutschland ist der Ableger zu klein, um viel zur Bilanz beizutragen. Langfristig könnten aber auch Nischenmodelle einen E-Motor erhalten.

Wachstum auf Marktniveau

2019 hatte sich die Renault Gruppe in Deutschland auf Marktniveau entwickelt. 243.300 verkaufte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (bis fünf Tonnen) bedeuteten ein Plus von 5,1 Prozent. Entsprechend erreichte der Marktanteil mit 6,2 Prozent den Wert des Vorjahres. Die Pkw-Zulassungen der drei Marken legten um 4,3 Prozent auf 211.500 Autos zu, bei den Nutzfahrzeugen gab es ein Plus von 10,7 Prozent auf 31.700 Einheiten – ein neuer Verkaufsrekord. In diesem Geschäft übersprang der Marktanteil erstmals die Zehn-Prozent-Marke (10,7 Prozent).

Hochgeschurtz zeigte sich erfreut über die "sehr gute Entwicklung" des Autokonzerns in Deutschland: "Wir haben die Zulassungen deutlich gesteigert und erreichen zum dritten Mal in Folge einen Marktanteil von über sechs Prozent." Er sei überzeugt, dass auch 2020 ein gutes Jahr für die Gruppe werde. Mit Clio, Captur und Zoe habe man drei echte Kernmodelle neu am Start, so der Manager. (SP-X/hh/rp)

Neuzulassungen in Deutschland nach Konzernmarken 2019

Renault

159.427 Neuzulassungen gesamt (2018: 156.776)

131.171 Neuzulasungen Pkw (2018: 130.870)

28.256 Neuzulassungen Nutzfahrzeuge (2018: 25.906)

Dacia

83.519 Neuzulassungen gesamt (2018: 74.523)

80.045 Neuzulassungen Pkw (2018: 71.749)

3.474 Neuzulassungen Nutzfahrzeuge (2018: 2.774)

Alpine

324 Neuzulassungen (2018: 218)

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