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BMW-Betriebsratschef: "SPD für Arbeiter nicht wählbar"

03.05.2019 15:17 Uhr
BMW
BMW-Zentrale in München
© Foto: BMW

BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch hat eine klare Meinung zu den Sozialismus-Thesen des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert. Im "Spiegel" legt der Nachwuchs-Politiker nach.

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BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch hat die Forderung des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert nach Verstaatlichung des Autobauers und anderer Konzerne als "unbegreiflich" zurückgewiesen. "Für Arbeiter deutscher Unternehmen ist diese SPD nicht mehr wählbar", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der "Wirtschaftswoche".

Kaum ein anderes Unternehmen biete so sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze und so fortschrittliche Arbeitsbedingungen und Arbeitszeitmodelle wie BMW. Mit der Familie Quandt habe BMW einen Großaktionär, der "nicht die kurzfristigen Gewinninteressen in den Vordergrund stellt, sondern die langfristige Stabilität". Der Konzern baue Elektromotoren und Batterien selbst und stelle Hunderte Mitarbeiter für den Umstieg auf das Elektroauto ein. "Herr Kühnert soll mal bitte erklären, was bei uns besser laufen würde, wenn BMW verstaatlicht wäre", sagte Schoch.

BMW hat im vergangenen Jahr 7,2 Milliarden Euro Gewinn gemacht, 2,6 Milliarden Euro Steuern gezahlt und beschäftigt 135.000 Mitarbeiter – 5.000 mehr als im Vorjahr. Schoch sagte mit Blick auf staatliche Unternehmen: "Mir ist nicht bekannt, dass etwa die Deutsche Bahn so ein tolles Vorbild wäre. Ich empfehle Herrn Kühnert und seinen Unterstützern in der SPD, erst noch mal in die Schule zu gehen und zu lernen, wie Wirtschaft funktioniert."

Nach Ansicht des IG-Metall-Bezirksleiters im Autoland Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, dagegen hat Kühnert eine wichtige Debatte angestoßen. "Dass der Juso-Vorsitzende auf die zunehmende gesellschaftliche und soziale Unwucht im Kapitalismus hinweist, ist Teil seiner Stellenbeschreibung", sagte er dem 'Handelsblatt'. Er halte die vorgeschlagenen Lösungen zwar nicht für geeignet, aber: "Wer sich jetzt über Kevin Kühnert empört, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er die fortschreitende Ungleichheit für ein Zukunftsmodell hält."

Der Juso-Chef fordert die Kollektivierung großer Unternehmen und hatte im "Zeit"-Interview erklärt: "Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW 'staatlicher Automobilbetrieb' steht oder 'genossenschaftlicher Automobilbetrieb' oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht."

Kein Rückzieher

In der aktuellen "Spiegel"-Ausgabe (Freitag) setzte Kühnert seine Gedankenspiele zum Sozialismus fort – trotz aller Kritik: "Ich habe das sehr ernst gemeint, was ich formuliert habe." Der Kapitalismus sei "in viel zu viele Lebensbereiche vorgedrungen: So können wir auf keinen Fall weitermachen". Er forderte die SPD auf, die von ihm angestoßene Debatte offensiv zu führen. "Ich habe keine Lust mehr darauf, dass wir wesentliche Fragen immer nur dann diskutieren, wenn gerade Friedenszeiten sind, und im Wahlkampf drum herumreden", so Kühnert. (dpa)

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KOMMENTARE


preissucher

03.05.2019 - 17:36 Uhr

Danke Herr Kühnert!Ich glaube, dass Deutschland diese Diskussion braucht. Sicher wird ein Unternehmen nicht besser durch den Staat geführt oder ähnliches. Da gibt es leider ausreichend schlechte Beispiele, wie es nicht laufen soll! Siehe BER oder DBAber in unserem Land geht die Schere zwischen Arm und Reich leider immer weiter auseinander. Das liegt sicher auch an unseren Politikern, die sich durch die Lobbyisten zu sehr beeinflussen lassen zum Wohle derer, die sich Lobby Arbeit leisten können. Und das sind Unternehmer, die nicht an ihre gesellschaftliche Verantwortung denken. Warum muss eine Familie Quandt drei Millionen Euro – pro Tag verdienen. Ich denke, dass Unternehmer auch unterhalb dieser Summe motiviert sind, ihr Unternehmen voranzutreiben. Deutschland braucht mehr Geld unters Volk, welches es dann auch ausgibt und nicht immer mehr Geld auf schwarzen Konten in Steuerparadiesen!verdienen.


Dieter M. Hölzel

06.05.2019 - 09:04 Uhr

Herr Schoch, natürlich ist richtig was Sie kommentieren, aber Leute wie dieser Kühnert, ohne Ausbildung, leben halt gerne vom Geld das andere Leute verdient haben, wie das halt beim " real existierenden Sozialismus " so üblich ist. Diese Frau Nahles hat das ja schon relativiert und dem Unfug von Kühnert nicht wider-sprochen, das sagt doch alles wessen Geistes Kind diese SPD ist.


Bernd Jürgen Ulrich

19.05.2019 - 03:39 Uhr

Vielleicht sollte dieser Herr mal studieren was ein nicht-auto, wie der Trabant gekostet hat, und deren Lieferzeit! Nein wir brauchen wirklich keine DDR 2.0Die SPD sollte wieder mit der Linken zusammen gehen und sich so benennen wie sie vom Inhalt her ist !SED !Alles andere ist einfach unehrlich ....macht einfach weiter so und ihr werdet noch unter die 10% Marke rutschen.Einfach traurig was in der Politik so läuft - Realitätsverlußt wo man hinschaut, ....Eine SPD-Vorsitzende(s) was angeblich Kanzler kann???Aber in Wirklichkeit nur Kinderlieder,So etwas sollte nicht mal auf Kinder losgelassen werden.Die SPD wählt so etwas auch noch - ...das sagt doch alles über diese Partei aus


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