BMW-Chef Oliver Zipse will zumindest bis Ende 2020 keine Stellen abbauen. Auf einer Betriebsversammlung am Freitag in München sagte Zipse: "In diesem und im nächsten Jahr wollen wir den Personalstand auf dem heutigen Niveau halten."
Wie aus Teilnehmerkreisen verlautete, machte der neue Vorstandschef aber deutlich, dass es einen Umbau geben soll: weniger Stellen in der Verwaltung, mehr in Zukunftsfeldern. Die rund 10.000 Leiharbeiter, die heute für den Autokonzern arbeiten, können sich demnach nur noch wenig Hoffnung machen, in eine Festanstellung übernommen zu werden.
Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Manfred Schoch, betonte, Unternehmen und Betriebsrat müssten gemeinsam solidarische Lösungen finden. "Ich habe das Gefühl, dass Oliver Zipse diesen Weg gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat gehen möchte", sagte Schoch.
Einschnitte bei der Erfolgsbeteiligung
Den BMW-Beschäftigten stehen Einschnitte bei der Erfolgsbeteiligung bevor. Mit Jahresprämien von mehr als 10.000 Euro für Arbeiter ist sie im Vergleich zur Konkurrenz sehr hoch. Nun soll die Höhe am Unternehmenserfolg, aber nicht mehr an der Dividende bemessen werden. Außerdem will der BMW-Vorstand mehr 35-Stunden- und weniger 40-Stunden-Verträge.
Zipse zeigte sich zuversichtlich, mit Schoch "in allen Punkten einen tragfähigen Kompromiss" zu erzielen. "Der offene Konflikt ist nicht die Kultur bei BMW." Schoch stellte klar: "Einseitige Maßnahmen des Unternehmens, die die Zukunft unserer Mitarbeiter unverhältnismäßig verschlechtern, akzeptieren wir nicht." (dpa)