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Bilanz: Befreiungsschlag für Porsche SE

31.07.2012 12:07 Uhr
Bilanz: Befreiungsschlag für Porsche SE
Die nahende Veräußerung des Sportwagengeschäftes an VW wird für die Porsche Holding zum finanziellen Befreiungsschlag.
© Foto: David Hecker/ ddp

Der bevorstehende Zusammenschluss von VW und dem Sportwagengeschäft von Porsche lässt die Dachgesellschaft frohlocken. Die Milliarden-Verkaufssumme hat die Holding schon jetzt verplant.

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Die hoch verschuldete Porsche-Muttergesellschaft holt mit der nahenden Veräußerung des Porsche-Sportwagengeschäftes an VW zum finanziellen Befreiungsschlag aus und rechnet schon für das laufende Jahr mit einem satten Milliardengewinn. Mit dem Komplettverkauf der Porsche AG ergebe sich im Konzernabschluss ein einmaliger positiver Ergebniseffekt von bis zu 7 Milliarden Euro, wie die Porsche Automobil Holding SE am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Das Unternehmen erwartet daher einen Jahresgewinn "im hohen einstelligen Milliarden-Eurobereich". Volkswagen will das Porsche-Sportwagengeschäft zum 1. August übernehmen. In den ersten sechs Monaten des Jahres hatte die Porsche SE (PSE) bereits gut verdient - Bilanzierungsvorschriften schmälerten den Gewinn aber erheblich. Unter dem Strich blieben 1,15 Milliarden Euro - nach 149 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auf das Ergebnis drückten erneut die gegenseitig mit Volkswagen eingeräumten Kaufrechte für den zweiten Teil des reinen Porsche-Sportwagengeschäftes aus der Porsche AG.

Diese Werte müssen nach internationalen Bilanzvorschriften regelmäßig neu bewertet werden. Den Wolfsburgern, die vor wenigen Tagen ihre Halbjahresbilanz vorlegten, versüßte das die Zahlen - bei den Stuttgartern trat das Gegenteil ein: Die Option auf den geplanten Verkauf schlug mit einem Minus von 1,38 Milliarden Euro zu Buche. Es handelt sich dabei aber lediglich um buchhalterische Effekte und bedeutet nicht, dass bei der PSE bares Geld verbrennt.

Porsche-Konzern profitiert zweimal

Für den Verkauf des Sportwagengeschäfts an Volkswagen streicht die PSE 4,46 Milliarden Euro und eine neue VW-Stammaktie ein. Wie die Holding mitteilte, will sie mit einem Teil der Summe ihre Schulden bei den Banken tilgen. Derzeit steht die PSE dort mit zwei Milliarden Euro in der Kreide. Der Porsche-Konzern profitiert durch den Verkauf aber nicht nur einmal: Die Holding lebt als Beteiligungsgesellschaft auch von den Dividenden ihrer anteiligen Werte an der VW AG - diese wiederum könnten durch die Fusion mit der Porsche AG beflügelt werden.

Mit dem Zusammenschluss könnten beide im operativen Geschäft "Synergien früher heben und einfacher zusammenarbeiten", erklärte die PSE. "Davon wird auch die Porsche SE als größter Aktionär der Volkswagen AG maßgeblich profitieren." Um neue Geschäftsfelder aufzutun, änderte die PSE bereits Mitte Juni ihre Satzung: Künftig kann sie beispielsweise mit Rohstoffen handeln, Wind- oder Solarenergie erzeugen oder im großen Stil ins Immobiliengeschäft einsteigen. (dpa)

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