Audi und Hyundai haben begonnen, ihre in Europa gestoppte Fahrzeugproduktion langsam wieder hochzufahren. Audi startete die Produktion am Dienstag im ungarischen Györ, Hyundai im tschechischen Nosovice, wie die Unternehmen auf Anfrage mitteilten. Beide Werke waren - wie viele andere in Europa - im März im Zuge der Corona-Krise geschlossen worden.
Audi hat in Györ eine erste Linie zur Motorenmontage mit rund 100 Arbeitern im Einschichtbetrieb gestartet. Sie soll laut einer Sprecherin einige hundert Motoren am Tag produzieren. Üblicherweise werden an mehreren Linien im Mehrschichtbetrieb rund 8.000 Motoren am Tag hergestellt. Ende der Woche soll in Györ eine weitere Motoren-Linie anlaufen, die Fahrzeugfertigung "nach aktuellen Planungen" Ende kommender Woche. In Györ stellte Audi 2019 mit gut 12.000 Mitarbeitern rund zwei Millionen Motoren und 160.000 Autos her.
An anderen Standorten wartet Audi noch darauf, die Produktion wieder aufzunehmen. Nach aktuellem Stand will die VW-Tochter in Neckarsulm und Brüssel ab dem 20. April und in Ingolstadt ab dem 27. April stufenweise die Produktion wieder hochfahren. Dies sei aber alles noch im Fluss. In Mexiko werde die Produktion einem Regierungsdekret entsprechend erst nach dem 30. April wieder beginnen, hieß es.
Der südkoreanische Autobauer Hyundai produziert in seinem einzigen Werk in der EU zunächst nur mit zwei statt der üblichen drei Schichten. Zudem gelten verschärfte Hygienevorschriften. Das Betriebsgelände werde beispielsweise mehrmals täglich desinfiziert, hieß es. In der Kantine seien zudem Trennwände installiert worden. In dem Werk Nosovice nahe der Grenze zu Polen, das unter anderem den Kompaktklasse-Wagen Hyundai i30 herstellt, arbeiten unter normalen Umständen mehr als 2.500 Menschen.
Branche in Wartestellung
Auch andere Hersteller warten noch ab. VW will bald die Pläne für ein allmähliches Wiederanlaufen vorstellen. BMW hat den Produktionsstopp in seinen Werken in Europa und Nordamerika zuletzt bis zum 30. April verlängert. Bei Daimler hatte es zuletzt geheißen, dass einzelne Werke ab dem 20. April wieder hochlaufen sollten. Hier war die Produktion aber nicht komplett eingestellt worden. (dpa)