Kurz nach der Landung auf dem New Yorker Flughafen John F. Kennedy spürt man sofort, dass die Metropole an der US-Ostküste die Corona-Krise überstanden hat und wieder zum Leben erwacht ist. Große Ernüchterung gab es jedoch direkt zu Beginn bei der zweitgrößten amerikanischen Automesse New York International Auto Show. Denn als Konsequenz aus der Corona-Pandemie hatten weniger als die Hälfte der internationalen Automobilhersteller einen Stand im Javits Convention-Center am Hudson River gebucht.
Neben Stellantis, Kia, Hyundai, Subaru, Toyota und Ford präsentierten nur wenige neue Marktteilnehmer wie Vinfast ihre Modelle. Die E-Auto-Anbieter Tesla, Fisker, Genesis oder Rivian suchte man vergebens. Außer Volkswagen blieben auch die deutschen Hersteller fern. So war der Outdoor-Parcour von Jeep schon das "Highlight" der Messe – und es stellte sich erneut die Frage nach der zukünftigen Bedeutung von klassischen Auto-Ausstellungen.
Mehr zu sehen gab es für die deutsche Reisegruppe dagegen im Studio des E-Auto-Herstellers Lucid Motors im angesagten Meatpacking District in Manhattan. Manager Bryan Baxter und sein Team stellten das innovative Store-Konzept rund um das aktuelle Modell Lucid Air vor und sorgten damit für Begeisterung bei der deutschen Delegation. Der Hersteller eröffnet im Frühjahr 2022 in München seinen ersten deutschen Showroom, AUTOHAUS wird in Kürze darüber berichten. Am Abend luden Dan Pfeifer und Brad Herman vom Auto-Großhändler VDS Automotive zu einem geselligen Branchen-Treffen zum Tagesausklang ein.
AUTOHAUS Business Tour New York 2022
BildergalerieDer zweite Tag der New York-Tour stand ganz im Zeichen des Händler-Austausches. Am Vormittag besuchte die Gruppe Hudson Motors in New Jersey. Area-Manager Bob Miller führte durch die Toyota-, Nissan-, Jeep- und RAM-Filialen, die zum Handelsriesen Penske Automotive Group gehören. Im Anschluss machte Autohändler Brian Benstock bei einem Treffen im One World Trade Center für mächtig Eindruck. Der Chef des weltweit größten Honda- und Acura-Vertreters Paragon und White Plains in New York kann in 2021 mit über 10.000 Neu- sowie fast 7.000 Gebrauchtwagen beachtliche Verkaufszahlen vorweisen. Zusätzlich hat er mit einem einfachen, voll digital buchbaren sowie kostenlosen Hol- und Bringservice für Reparatur- und Wartungsaufträge ein Benchmark gesetzt und so insgesamt über 100 Millionen Dollar Umsatz im vergangenen Jahr erwirtschaftet.
Beim Luxusmarken-Händler Manhattan Motorcars präsentierte der SaaS-Anbieter Impel sein Start-up-Konzept für eine 360-Grad Foto- und Videopräsentation von Neu- und Gebrauchtwagen. Damit können Autohäuser ihren Bestand auf der eigenen Webseite und den sozialen Medien kundengerecht und erlebnisreich präsentieren und so den digitalen Vertrieb smarter auf- und ausbauen. Impel plant noch in diesem Jahr den Markteintritt in Deutschland.