Der Audi-Betriebsrat kämpft für den Bau eines neuen elektrischen Kleinwagens unterhalb des A3. "Audi darf die untere Mittelklasse nicht vernachlässigen, zumal Einstiegsautos wie der A1 und der Q2 wegfallen", sagte Betriebsratschef Peter Mosch der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Der Unternehmensvorstand in Ingolstadt ziehe bei dem Thema nicht - aber "vielleicht gibt es jetzt bessere Chancen für einen solchen kleineren Elektro-Audi, weil der VW-Konzern durchgerüttelt und durchgeschüttelt wird", sagte Mosch.
Ein kleines Elektroauto sei für Audi und die Auslastung der Werke wichtig. Ende 2023 laufe der Q6 E-Tron in Ingolstadt vom Band und im Jahr darauf der A6 E-Tron. "Das sind für den Standort wichtige, volumenstarke Modelle, die zur Beschäftigungssicherung beitragen", sagte Mosch. Danach brauche Ingolstadt ein zusätzliches Modell.
Für den neuen Konzernchef Oliver Blume ist Mosch voll des Lobes. Blumes Strategie, Autos erst dann zu verkaufen, wenn die Software halte, was sie verspreche, sei logisch und besser als die seines Vorgängers Herbert Diess. "Herr Diess war ein großer Ankündiger", sagte Mosch. "Doch leider konnte er nur wenige seiner Ankündigungen auf die Straße bringen. Es kam zu einigen gravierenden Fehlern."
Die Umsetzung ändere sich unter Blume. Einige neue Modelle könnten zwar später kommen, doch "dafür können wir sicherstellen, dass Autos, die jetzt geplant werden, auch auf die Straße kommen". Blume sei zudem bodenständig und habe ein positiveres Verhältnis zur Mitbestimmung als Diess, sagte Mosch. "Da sind wir als Arbeitnehmervertreter mit von der Partie."