Der neue Primus unter den Herstellern heißt Audi. Für diese Marke interessieren sich laut der aktuellen Aral-Studie "Trends beim Autokauf" 17 Prozent der potenziellen Autokäufer in Deutschland – und damit mehr als doppelt so viel wie bei der Vorgängerbefragung aus dem Jahr 2015. Deutliche Zuwächse verzeichnet außerdem BMW. Die Münchner Marke verbucht ein Plus von sechs Prozentpunkten und erreicht mit 14 Prozent den zweiten Rang.
Erstmals seit der ersten Erhebung der "Trends beim Autokauf" im Jahr 2003 muss Volkswagen bei der Markenwahl den Platz eins räumen und findet sich auf Rang drei wieder. Nur noch 13 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich beim nächsten Autokauf für ein Wolfsburger Modell entscheiden wollen – das entspricht einem Minus von vier Prozentpunkten. Mercedes legt leicht auf jetzt acht Prozent zu und belegt damit den vierten Platz.
Neben Volkswagen verlieren auch Opel (von acht auf sechs Prozent) und Ford (von acht auf fünf Prozent) in der Gunst der Käufer. Die japanischen Importeure spielen mit sieben Prozent noch eine marktrelevante Rolle, während französische oder italienische Fahrzeuge kaum gefragt sind.
Komfort, Sicherheit und Design gewinnen an Bedeutung
Zwar bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis für potenzielle Autokäufer das wichtigste Entscheidungskriterium, dennoch dominieren laut Studie die finanziellen Aspekte weniger stark als in der Vergangenheit. So nannten 48 Prozent der Befragten in der aktuellen Befragung das Preis-Leistungs-Verhältnis als wichtige Entscheidungsgrundlage. Vor zwei Jahren waren es noch 55 Prozent, 2011 sogar 64 Prozent. Auch der Anschaffungspreis (minus fünf Prozentpunkte auf jetzt 36 Prozent) und der Verbrauch (minus drei auf jetzt 35 Prozent) verlieren als wirtschaftliche Kriterien an Bedeutung.
Dafür wollen 47 Prozent der Befragten beim Autokauf auf den Komfort achten. Auch der Aspekt der Sicherheit rückt mit einem Plus von vier Prozentpunkten mit jetzt 45 Prozent stärker in den Fokus. Das Design spielt mit 41 Prozent ebenfalls eine wichtige Rolle.
Große Zuwächse verzeichnen zudem Kategorien, die die Alltagstauglichkeit eines Autos betreffen. Auf ein großes Platzangebot wollen 33 Prozent achten, auf Variabilität 21 Prozent (jeweils plus sieben Prozentpunkte). 27 Prozent der Autokäufer wollen darauf achten, dass das Image des Wagens zu ihnen passt. Vor zwei Jahren waren es nur 16 Prozent. Nahezu verdoppelt hat sich der Anteil derer, die auch das Energieeffizienz-Label mit ins Kalkül ziehen (von zwölf Prozent im Jahr 2015 auf jetzt 21 Prozent).
"Trends beim Autokauf 2017" basiert auf einer Online-Befragung mit 1.003 repräsentativ ausgewählten Autofahrern. Die Auswirkungen der in der Dieselkrise ausgelobten Abwrackprämien ist in der im März erhobenen Aral-Studie noch nicht abgebildet. (AH)
hp