Der Abbau von Steuererleichterungen wird die Verkaufszahlen der deutschen Autokonzerne in China einer Branchenanalyse zufolge in diesem Jahr deutlich schwächen. Die Zeiten des ungebremsten Wachstums seien vorbei, heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY). 2016 sei nur dank staatlicher Steuergeschenke ein sehr gutes Jahr gewesen. Volkswagen, Daimler und BMW hätten zusammen ein Absatzwachstum in China von 13 Prozent verbucht - weltweit seien es fünf Prozent gewesen.
"Der chinesische Markt ist in Wirklichkeit deutlich weniger stark, als die hohen Wachstumsraten des vergangenen Jahres suggerieren", schränkte EY-Experte Peter Fuß ein. Die Hersteller hätten stark von Steuererleichterungen für kleinere Pkw profitiert, die für 2017 nun aber halbiert worden seien. Angesichts dessen wäre ein Wachstum von fünf Prozent in diesem Jahr schon sehr gut, hieß es.
Trotzdem bleibe China wegen der immer noch geringen Motorisierungsrate bei gleichzeitig steigendem Wohlstand ein Zukunftsmarkt. Insgesamt ist die Volksrepublik inzwischen der größte Automarkt der Welt. (dpa)