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Analyse: Verbrenner-Verbote könnten kommen

07.09.2020 11:37 Uhr
Analyse: Verbrenner-Verbote könnten kommen
Für Verbrenner dürfte es in den kommenden Jahren schwer werden.
© Foto: asp

Lange hat es nicht gedauert, bis der nächste "Autogipfel" einberufen wurde: Diesen Dienstag tauschen sich Politik und Branche erneut aus. Corona dürfte wieder vieles überschatten. Aber auch längerfristige Schicksalsfragen der Industrie stehen auf dem Programm.

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Für Autos mit Verbrennungsmotoren kann es in den nächsten Jahren erhebliche Hindernisse geben - das Marktpotenzial alternativer Antriebe dürfte dagegen rasant zulegen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse von PwC Strategy&, die Branchenbeobachter der Beratungsfirma zum "Autogipfel" an diesem Dienstag vorlegen.

Ein Szenario beschreibt, dass bei steigender Verbreitung von E-Autos gleichzeitig die Wahrnehmung belastender Effekte der übrigen Diesel und Benziner wie Lärm oder Feinstaub intensiver werden könnte, vor allem in Ballungszentren. "Diskussionen über ein perspektivisches Fahrverbot von Verbrennern in Innenstädten halten wir in fünf Jahren für möglich bis wahrscheinlich", sagte Marktexperte Jörn Neuhausen.

Parallel dürften sich die Aussichten nicht-fossiler Antriebsvarianten im laufenden Jahrzehnt sprunghaft verbessern. Nur für die deutschen Autobauer könne sich das daraus erzielbare Marktvolumen von heute rund zwölf Milliarden auf bis zu 84 Milliarden Euro im Jahr 2030 versiebenfachen, so die Berater. Der größte Anteil (67 Milliarden Euro) werde dabei auf Elektroantriebe auf Batteriezellen-Basis entfallen.

Strukturwandel zentrales Thema

Bei ihren für Dienstagabend erwarteten Beratungen in Berlin dürften Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Ministerpräsidenten der Autoländer Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg sowie Vertreter von Herstellern und Gewerkschaften über das Absatz-Tief in der Corona-Krise sprechen. Dem Vernehmen nach soll der Strukturwandel in der Schlüsselindustrie ein weiteres zentrales Thema sein.

"Beim "Autogipfel" geht es um die Zukunft der Automobilbranche, die in einer wettbewerbsintensiven und aufwendigen Transformation hin zu emissionsfreien Antrieben und Fahrzeugen steht", sagte Neuhausen. Autos mit konventionellem Antriebsstrang hätten es fortan deutlich schwerer.

"Das Konjunkturpaket der Bundesregierung mit der zusätzlichen Förderung von Elektroautos und der Ladeinfrastruktur setzt aktuell wichtige Impulse", sagte der Berater. "Um aber kommende Fahrzeuggenerationen mit alternativem Antrieb früh genug wettbewerbsfähig auf den Markt zu bringen, sind weiterhin Investitionen in Forschung und Entwicklung notwendig."

Zahlreiche Anbieter - insbesondere Zulieferer - sind aufgrund des Nachfrageeinbruchs in der Pandemie unter enormen Kostendruck geraten. Auch eigene Investitionsbudgets werden gekappt. Eine Erwartung an den "Autogipfel" ist bei vielen Branchenvertretern deshalb, dass die Politik weitere Unterstützung auf den Weg bringt. Kritiker sprechen dagegen von Fördermaßnahmen im Sinne der einflussreichen Autolobby. (dpa)

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KOMMENTARE


Ludwig Rossen

08.09.2020 - 08:34 Uhr

PwC Strategy& übersieht völlig, dass es keine Wende hin zur E-Mobilität geben kann. Wenn die "Marktanalysten" dieser sogenannten "Branchenbeobachter nur ein wenig Ihre Augen aufmachen würden, könnten sie sofort erkennen, dass für eine Elektrifizierung des Fahrzeugbestandes schlicht heute schon die nötigen Rohstoffe fehlen. Obwohl ich kein Freund von Andi Scheuer bin, hat er recht, wenn er über Syntfuels, Wasserstoff und diverse Gasanatriebe nachdenkt und hierfür die Weichen stellt. Ein Verbot für Verbrenner vorherzusagen, halte ich für unseriös, Angstmacherei und schlicht unsäglich dumm (mich würde interessieren, wer dieses "Institut" bezahlt!).


Henry

08.09.2020 - 09:54 Uhr

@L.Rossen. Wer das bezahlt? Na ja, wenn Sie alle Vorhänge lupfen, sind es dieselben Herren des Geldes, die schon dafür gesorgt haben, dass sich alles für uns so „wundervoll“ verändert hat in den letzten 30 Jahren. Langsam sollte man die alten Spielfilme verbieten, sonst kommen die Leute noch drauf, wie süß und unbeschwert das Leben früher doch war ...


H. D.

10.09.2020 - 14:29 Uhr

Interessante Stellungnahme, Herr Rossen: Und sowohl PwC Strategy, als auch diverse Hundertschaften von Produktions- und Supply-Chain-Planern in der Automobilindustrie haben diese angeblich bestehende Rohstoff-Knappheit übersehen, oder sich von Geschäftspartner beim Schließen von Einkaufs-Kontrakten einfach übers Ohr hauen lassen?


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