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Alternative Antriebe: Erdgasautos nehmen Fahrt auf

27.05.2014 11:00 Uhr
Alternative Antriebe: Erdgasautos nehmen Fahrt auf
Unter anderem der seit Herbst 2013 verfügbare VW Golf mit Erdgasmotor soll dem Antrieb Schwung geben.
© Foto: VW

2013 stieg der Absatz von CNG-Fahrzeugen um 38 Prozent auf 8.900 Stück. Absatzstarke Modelle und günstige politische Rahmenbedingungen sollen das Wachstum künftig beschleunigen.

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Neue Modelle und politische Weichenstellungen sollen Erdgas-Pkw in Deutschland auf Wachstumskurs halten. Im vergangenen Jahr sei der Absatz von CNG-Fahrzeugen im Vergleich zu 2012 um 38 Prozent auf 8.900 Stück gestiegen, heißt es in einem am Montag vorgestellten Zwischenbericht der Initiative Erdgasmobilität. "Erdgas ist damit nach Hybrid der beliebteste alternative Antrieb in Deutschland."

Im ersten Quartal 2014 setzte sich das Wachstum leicht abgeschwächt fort. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 2.174 Autos mit Erdgasantrieb neu zugelassen – ein Zuwachs von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Hoffnungen der Initiative, an der Autohersteller, Energieunternehmen, der ADAC und die Deutsche Energie-Agentur (Dena) beteiligt sind, ruhen vor allem auf absatzstarken Modellen wie VW Golf, Audi A3 und Mercedes-Benz B-Klasse, die nun auch mit Erdgasantrieb lieferbar sind. Im Vergleich zu Anfang 2012 soll sich die Anzahl der verfügbaren Erdgas-Pkw laut Report bis Ende 2014 verdoppeln.

Um die alternative Antriebsart weiter voranzubringen, setzt die Initiative auch auf die Politik. So müssten vergleichbare Preisangaben für Benzin und Erdgas an Tankstellen, die eine neue EU-Richtlinie vorsieht, zügig umgesetzt werden, sagte Dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. Nur so könne der Autofahrer den Preisvorteil von Erdgas an der Zapfsäule erkennen. Zudem müsse die Energiesteuerermäßigung für Erdgas verlängert werden. Dies hatte die schwarz-rote Bundesregierung im Koalitionsvertrag bereits verankert.

Mehr Biomethan, weniger CO2

Laut Zwischenbericht ist im Erdgas mit 20 Prozent nun deutlich mehr Biomethan beigemischt als in den Vorjahren. Damit werde bei der Verwendung von Erdgas als Kraftstoff bis zu 39 Prozent weniger CO2 ausgestoßen als bei einem vergleichbaren Benzinauto. Kohler: "Außerdem werden Nutzungskonkurrenzen zur Nahrungs- oder Futtermittelproduktion vermieden, denn das im Verkehrssektor verwendete Biomethan wird zu mehr als 80 Prozent aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt."

Nach Angaben des KBA waren Ende vergangenen Jahres in Deutschland 79.065 Erdgas-Pkw für den Straßenverkehr zugelassen. Zum Vergleich: Die Energiequelle Flüssiggas war 500.867 Mal registriert. 12.156 Autos hatten einen Elektro- und 85.575 einen Hybridantrieb. In Summe machten alternative Antriebe 1,6 Prozent des deutschen Pkw-Bestandes (43,9 Millionen) aus. (rp)

Einen großen Marktbericht zum Erdgasantrieb lesen Sie in AUTOHAUS 11/2014, das am 2. Juni erscheint.

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KOMMENTARE


Bernd Schoder

28.05.2014 - 09:14 Uhr

Es ist schon sehr erstaunlich, wie Erdgas gefördert, während das etablierte LPG totgeschwiegen wird. LPG ist heute an fast jeder Tankstelle verfügbar, während CNG-Tankstellen kaum zu finden sind. Wer selbst einmal ein CNG-Fahrzeug betankt hat, weiss, dass dafür 3-mal so viel Zeit benötigt wird, wie bei einem LPG-Fahrzeug. Wenn dann zufällig noch ein Fahrzeug vor einem an der Tankstelle betankt wird, kann man locker eine Kaffeepause einlegen. Aber an diesem Beispiel kann man wieder einmal deutlich sehen, wie Lobbyarbeit in Deutschland funktioniert.


UE

28.05.2014 - 10:04 Uhr

@Bernd Schoder: 100% Zustimmung. Ich hatte vor zig Jahren schon einen Wagen mit LPG. Und schon damals habe ich mich gefragt, warum Hersteller auf RIESEN-Unterbodentanks setzen, den Benzintank verkleinern und das ganze dann teuer anbieten statt einfach einen Radmuldentank einzubauen, das FZ auf LPG umzurüsten und das ganze sogar noch für erheblich weniger Geld.Aber wie Sie schon schreiben: Lobbyarbeit...


sebastian

28.05.2014 - 16:13 Uhr

@Bernd Schoder und UE:LPG ist keine brauchbare Lösung um flächendeckend vom Erdöl wegzukommen. Es ist nur in sehr begrenzten Mengen verfügbar und kann nur einige Prozent des Benzin-/Dieselverbrauchs ersetzen.Dazu ist Flüssiggas (Propan/Butan) steuerbereinigt der mit Abstand teuerste Kraftstoff am Markt. Zudem kommt das Problem, dass LPG kaum regenerativ erzeugt werden kann.Methan steht dagegen in grossen Mengen zur Verfügung, kostet steuerbereinigt am Spotmarkt weniger als die Hälfte von Diesel (pro Energieeinheit) und ist dazu leicht regenernativ (biologisch oder als überschüssigen Ökostrom) zu erzeugen.Dass LPG pro Liter noch so billig ist, hat nur mit der steuerermässigung und dem niedrigen Energiegehalt pro Liter zu tun, aber nichts mit dem wirklichen Marktpreisen, denn hier wären selbst Diesel und Benzin preiswerter.Ps: Dass ein Erdgasfahrzeug 3mal so lange bei der Betankung dauern würde, wie ein LPG-Fahrzeug, ist nun Quatsch. Das könnte höchstens im Einzelfall an der Zapfsäule liegen.


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