Die US-Amerikaner sind im Autokaufrausch. Im März hielt der Aufwärtstrend der Vormonate an. Die Hersteller verkauften nach Angaben des Marktforschers Autodata fast ein Viertel mehr Wagen als im Vorjahresmonat. Vor allem Ford, Nissan und Volkswagen konnten kräftig zulegen. Selbst der pannengeplagte japanische Branchenprimus Toyota legte dank der größten Rabattaktion der Firmengeschichte einen Spurt hin.
"Unsere Händler begrüßen jeden Tag neue Kunden», sagte Ford-Vertriebschef Ken Czubaby am Donnerstag in Dearborn. Das Unternehmen ist der einzige der drei großen US-Autobauer, der die schwere Krise im vergangenen Jahr ohne Staatshilfe überlebt hat. Der in Europa entwickelte Kompaktwagen Focus war auch im März einer der Verkaufsschlager. Parallel dazu laufen die Pick-Up-Trucks der F-Serie gut.
Trotz eines starken Wachstums von beinahe 40 Prozent auf 183.783 Wagen musste Ford die Führung auf einem der wichtigsten Automärkte der Welt wieder an General Motors abgeben. Im Februar hatte Ford den Erzrivalen überraschend überholen können. Nun legte GM um knapp 21 Prozent auf 188 546 Wagen zu. Vor allem die Nobeltochter Buick machte einen Satz. Bestseller war der Pick-Up Silverado von Chevrolet.
Sogar Toyota brummt
Toyota sorgte für eine dicke Überraschung, indem sich die Japaner wieder auf den zweiten Rang vorkämpften mit einem Plus von 41 Prozent auf 186.863 Autos. Zwar hatte Vertriebschef Jim Lentz bereits einen Absatzsprung vorausgesagt, aber nicht in dieser Größenordnung. Diesen Erfolg erkauften sich die Japaner aber teuer: Sie gaben hohe Preisnachlässe, boten eine Null-Prozent-Finanzierung samt kleinen Raten an und legten noch zwei Jahre Service oben drauf. In den beiden Vormonaten hatte die Rückrufwelle die Verkäufe auf ein Zehn-Jahres- Tief einbrechen lassen.