Seit 20 Jahren baut VW mit dem chinesischen Hersteller FAW gemeinsam Autos im Reich der Mitte – die Konzernspitze treibt das Projekt weiter voran. "Mit unseren starken Partnern wollen wir in unserer zweiten Heimat China wachsen und Arbeitsplätze schaffen", sagte Vorstandschef Martin Winterkorn am Donnerstagabend laut Mitteilung bei der Jubiläumsfeier im nordchinesischen Changchun.
Wie die Volkswagen-Zentrale am Freitag in Wolfsburg mitteilte, wurden seit der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens FAW-Volkswagen 1991 fünf Millionen Fahrzeuge gebaut. Allein in diesem Jahr sollen es über eine Million sein. Bis 2015 will der Konzern 10,6 Milliarden Euro in seinen wichtigsten Wachstumsmarkt investieren. Von den im ersten Halbjahr 2011 gut 4,1 Millionen verkauften Autos aus der VW-Familie entfiel schon mehr als jedes vierte auf China.
Insgesamt ist VW bereits seit 26 Jahren in dem Land aktiv. Ein Joint Venture mit der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) wurde 1985 gegründet. Hier sind die Wolfsburger zur Hälfte beteiligt. Bei FAW-Volkswagen – auch die VW-Tochter Audi ist seit 1995 Gesellschafter – liegt der Anteil bei 40 Prozent, ein neues Gemeinschaftswerk wird gerade gebaut. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, VW wolle auf 49 Prozent aufstocken. Das Unternehmen hielt sich dazu aber bedeckt.
Der Konzern hat derzeit mehr als 40.000 Beschäftigte an seinen chinesischen Standorten. Neben der Kernmarke VW-Pkw verkaufen sich auch Modelle von Audi und Skoda gut. Auf wachsendes Interesse bei den "neuen Reichen" in China stoßen außerdem Oberklasse- und Sportwagen. Alle neun VW-Marken wollen nach Unternehmensangaben in diesem Jahr zum ersten Mal insgesamt mehr als zwei Millionen Autos in China ausliefern. (dpa)