Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Deutschen Kfz-Gewerbes, hat vor einem drohenden Rückzug des Autobauers VW aus dem ländlichen Raum gewarnt. "Die regionale Nähe zu den Kunden hat Volkswagen groß gemacht", gab der Sprecher des deutschen Fabrikatshandels am Montag in Bonn zu bedenken. Bei künftig vielen weißen Flecken auf der Landkarte bestehe die Gefahr, "dass die Marke großen Schaden erleidet".
Der Volkswagen/Audi-Partnerverband (VAPV) verhandelt derzeit mit dem Wolfsburger Konzern über neue Verträge, die das Verhältnis der Marken und seiner Händler sowie Service-Partner nach dem Jahr 2020 regeln sollen. Auf Basis der bisherigen Gespräche und Vertragsangebote kam VAPV-Chef Dirk Weddigen von Knapp in der vergangenen Woche zu der Einschätzung, dass sich der Hersteller künftig weitgehend aus dem ländlichen Raum zurückziehen wolle (wir berichteten). Volkswagen hat diese Aussage bislang nicht eindeutig dementiert.
Peckruhn sieht besonders die Autohäuser als mögliche Verlierer der Entwicklung: "Die Zeche für diese Politik des Herstellers zahlen die Betriebe, die Volkswagen bisher auch in schwierigen Zeiten die Treue gehalten haben und nun aussortiert zu werden drohen", betonte er. Erfahrungswerte würden zeigen, dass regional verankerte Kunden im ländlichen Raum sich eher für einen Markenwechsel zu einem lokalen Autohaus entscheiden als mit der bisherigen Marke zu einem weiter entfernten Standort zu wechseln.
Der Skoda-Händler aus Sangerhausen verwies in diesem Zusammenhang auf aktuelle Studien, wonach für die Kunden die Nähe und der persönliche Kontakt bei Verkauf und Service beim Händler vor Ort oberste Priorität habe. "Wer das als Hersteller ignoriert, handel" gegen die Kundeninteressen und schadet damit in erster Linie sich selbst." (rp)
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