Ausgabe 07/2008: Wir-Gefühl

1. Deutscher Fabrikatshändlerkongress / Am 23. und 24. Oktober will die Branche in Frankfurt ein Zeichen setzen. Tausende von Händlern werden erwartet.Wir-GefühlVon Doris PlateDie Amerikaner machen es vor. 27.000 Teilnehmer konnte die National Auto Dealer Association (NADA) auch in diesem Jahr wieder auf ihrem Kongress in San Francisco begrüßen. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) veranstaltet dieses Jahr einen Fabrikatshändlerkongress nach dessen Vorbild. Am 23. und 24. Oktober sind alle deutschen Markenhändler aufgerufen, in Frankfurt die Öffentlichkeit für ihre Situation zu sensibilisieren. AUTOHAUS sprach mit dem Leiter der Fachgruppe Fabrikatsvereinigungen im ZDK, Ulrich Fromme, über die Veranstaltung.AH: Herr Fromme, wieso hat der ZDK sich entschlossen, einen Fabrikatshändlerkongress aus der Taufe zu heben?U. Fromme: Weil wir seit längerer Zeit innerhalb der Fabrikatsvereinigungen darüber diskutieren, in welcher Art und Weise wir dem Anliegen und der Bedeutung der deutschen Fabrikatshändler mehr Gewicht verleihen können. Drei Themen sind mir dabei besonders wichtig:Erstens: Gerade jetzt sind die Unterschiede zwischen den Renditen der Hersteller und der Händler so eklatant, dass dieses Thema unbedingt in die Öffentlichkeit getragen werden muss. Viele Kunden haben völlig falsche Vorstellungen von den Margen der Händler. Zweitens: Wenn von drei Millionen Neufahrzeugen eine Million von den Herstellern am Handel vorbei verkauft werden, wirft dies Fragen auf. Und drittens: Die politischen Rahmenbedingungen. Warum wächst der italienische Markt 2007 um drei Prozent, während der deutsche Markt um zehn Prozent einbricht? Über die Gründe hierfür muss sicherlich auf einem solchen Kongress gesprochen werden. HilfestellungenAH: Wie wird der Kongress ablaufen?U. Fromme: Wir werden am Vorabend des Kongresses ein Get-Together durchführen, das freundlicherweise von der Bank des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (BDK) gesponsert wird. Diese Abendveranstaltung bildet den festlichen Rahmen und soll die Möglichkeit geben, sich auszutauschen. Wir wollen damit auch ein Wir-Gefühl schaffen unter deutschen Automobilhändlern. Am eigentlichen Kongresstag, dem 24. Oktober, soll Bundeswirtschaftsminister Michael Glos zu den politischen Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen Stellung beziehen. Wir erwarten außerdem einen Vorstandsvorsitzenden aus der Automobilindustrie. Um Hilfestellungen zur Zukunftsausrichtung der Autohäuser zu bieten, werden wir Trends, die das Kundenverhalten in den nächsten Jahren in Deutschland beeinflussen können, vorstellen. Wir haben Referenten aus den USA eingeladen, um zu zeigen, wie das Automobilgeschäft dort funktioniert. Hinzu kommt ein Vortrag von Dr. Stephan Simon von der EU-Kommission, der über die geplanten rechtlichen Regelungen nach 2010 sprechen wird, die dann ja schon weitgehend feststehen. AH: Wie viele Teilnehmer erwarten Sie?U. Fromme: Es gibt 11.000 Fabrikatshändler. Ich erwarte zwischen 3.000 und 4.000 Teilnehmer. AH: Analog zum amerikanischen NADA-Kongress ist ja auch ein größeres Rahmenprogramm geplant. U. Fromme: Wir stellen uns vor, dass am Tag vor und am Tag nach der Tagung möglichst viele Fabrikatstagungen der einzelnen Kollegen stattfinden, um auch in der Öffentlichkeit ein größeres Interesse zu finden. AH: Wie viele Fabrikatsvereinigungen haben schon zugesagt, ihre Veranstaltung im Rahmenprogramm durchzuführen?U. Fromme: Für begleitende Veranstaltungen liegen uns bisher Zusagen der deutschen Vertragspartnerverbände von Ford, Hyundai, Mitsubishi, Smart, Toyota und Volvo vor. Darüber hinaus werden der europäische BMW- und Mini-, Mazda-, Smart- und Volkswagen/Audi-Händlerverband tagen. Auch die europäischen Vertriebsrechtsexperten planen eine Veranstaltung, ebenso wie die Autohandelsdivision des europäischen Verbandes Cecra.AH: Herr Fromme, vielen Dank für das Gespräch.

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