Autoscout24 sieht die Übernahme des Konkurrenz-Werkstattportals Fairgarage durch die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) entspannt. "Wir freuen uns über Wettbewerb", sagte Geschäftsführer André Stark am Dienstag vor Journalisten in München. Dass der Wettbewerb anziehe, sei grundsätzlich gut, zumal es bei den Werkstätten immer noch Erklärungsbedarf gebe. Stark: "Je mehr Leute erklären, desto besser kommt es bei den Werkstätten an." Welches der Portale sich letztlich am Markt durchsetze, entscheide die Qualität der Internetseite und zuletzt natürlich der Kunde.
Verwundert zeigte sich die Autoscout24 hingegen über die rasche Meinungsänderung des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Der ZDK hatte früher mehrfach und heftig Werkstattportale kritisiert, bevor er als DAT-Gesellschafter dem Fairgarage-Deal zustimmte. "Der Schwenk" sei "überraschend schnell" passiert, so Stark.
Doch auch das trübte die Stimmung bei den Autoscout24-Geschäftsführern Stark und Alberto Sanz de Lama über den bisherigen Verlauf des laufenden Jahres nicht. "2013 war ein sehr positives Jahr aus Sicht des Werkstattportals", sagte Stark. Aktuell zähle die Plattform 3.800 Werkstätten, was einem Zuwachs von 90 Prozent innerhalb eines Jahres entspreche. Insgesamt seien damit bereits acht bis zehn Prozent des Werkstattbestands in Deutschland bei der Börse registriert. Und etwa 1.300 der angemeldeten Betriebe hätten bisher keine Geschäftsbeziehung zu Autoscout24 unterhalten.
Preisdiskussion überholt
Endgültig zu den Akten legen möchten Stark und Sanz die Preisdebatten, die insbesondere zum Start der Seite vor zwei Jahren geschürt wurden. Angebotssortierungen nach dem Preis seien eher die Ausnahme; in 85 Prozent der Fälle erschienen die am nächsten zum Kunden gelegenen Betriebe ganz oben in der Trefferliste. Die Hälfte der Suchen über das Serviceportal seien reine Suchen nach einer Werkstatt, so Stark. Wird nach einer speziellen Dienstleistung gesucht, so sei es wiederum in der Hälfte der Fälle die Inspektion, gefolgt vom Zahnriemenwechsel und der HU.
Nach den Angaben wird jede Werkstatt im Portal durchschnittlich 61 Mal pro Monat von einem Kunden gefunden. Daraus entsteht zwar nicht immer ein Kontakt, aber jedes achte Mal. Jede registrierte Werkstatt erhält durchschnittlich über sieben Kundenanfragen pro Monat. In Ballungsräumen ist die Nachfrage doppelt so hoch wie auf dem Land. Je mehr Informationen und Bilder eine Werkstatt preisgibt, desto mehr Anfangen bekommt sie. Konkrete Buchungen gebe es laut Autoscout24 im Schnitt etwa zwei Mal pro Monat pro Werkstatt. "Die Buchung ist aber nicht der wesentliche Punkt für den Händler, sondern der Kontakt zum Kunden", sagte Sanz. Denn es gehe schließlich um Neukundengewinnung.
Quattro 25