Das Geschäft bei den VW- und Audi-Händlern hat sich nach dem Ausnahmejahr 2009 deutlich entspannt. "Fast die Hälfte der exklusiven VW-Händler und nahezu ein Drittel der exklusiven Audi-Betriebe erwirtschaften mehr als zwei Prozent Umsatzrendite", erklärte Michael Lamlé, Präsident des VW- und Audi-Händlerverbandes (VAHV) am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung in Mainz. Rund 450 Mitglieder waren der Einladung in die Rheingoldhalle gefolgt – gut 200 weniger als im Vorjahr. Als möglichen Grund für die schwächere Teilnahme im Vergleich zu den Vorjahren nannte Lamlé die Tatsache, dass der Leidensdruck bei Händlern und Servicepartnern gewichen sei.
Nach den Worten des Verbandspräsidenten hat sich in diesem Jahr gerade das Neuzulassungsgeschäft VW/Pkw "ganz hervorragend" entwickelt. Der Markanteil liege hier bei 21,5 Prozent, bei Audi seien es immerhin 7,6 Prozent. Auch die Renditesituation habe sich bei beiden Marken positiver entwickelt. Lamlé hob zudem hervor, dass das Gebrauchtwagengeschäft deutlich angesprungen sei und sich die GW-Preise stabilisiert hätten. Das Gleiche gelte für das Teilegeschäft. Insgesamt seien die Händler zufriedener mit ihrer Geschäftsentwicklung als vor einem Jahr.
Kritisch äußerte sich Lamlé zum Geschäft mit Direktlieferungen ("auf ein Minimum zurückschrauben") und zum Rabattniveau, das in diesem Jahr bei fast zwölf Prozent liege. Er appellierte an die Händler, das Nachlassverhalten im eigenen Autohaus auf den Prüfstand zu stellen. Die neuen Bonussyteme bei VW wie auch bei Audi (wir berichteten) seien hier eine große Unterstützung. Außerdem empfahl Lamlé, die Kostenstruktur im Kundendienstbereich unter die Lupe zu nehmen.
Zukunftsaussichten
Die am 1. Juni 2013 in Kraft tretende vertikale GVO wird nach Ansicht des Händlersprechers "niemanden zu Änderungen im vertraglichen Bereich zwingen". Was die Netzpolitik bei Audi angehe, so werde das bestehende Händlernetz derzeit als "passend" gewertet. Bei den Servicepartnern allerdings arbeite der Ingolstädter Autobauer momentan an neuen Checklisten für die Standardüberprüfung. Lamlé geht unter Berufung auf die Verlautbarungen der Marken aber davon aus, dass es zu keinen flächendeckenden Kündigungen von Händler- sowie Serviceverträgen kommen wird.