Ausgabe 05/2010: Viel vorgenommen

Viel vorgenommenJaguar und Land Rover E Jaguar will 2010 um 10 Prozent und Land Rover um rund 15 Prozent zulegen. Von Ralph M. meunzelNach Marktanteilsverlusten in 2009 von 42,8 Prozent bei Land Rover und 39,7 Prozent bei Jaguar haben sich beide Marken viel vorgenommen. Über die Pläne 2010, die Modellpalette sowie die Händler- und Netzpolitik ein Interview mit Peter Modelhart, Geschäftsführer Jaguar und Land Rover Deutschland.AH: Herr Modelhart, was erwarten Sie in diesem Jahr?P. Modelhart: Die Premiumsegmente haben 2009 verloren. Das hat auch uns getroffen. Für 2010 haben wir uns deswegen viel vorgenommen. Wir investieren wesentlich mehr in Werbung und Verkaufsförderung für unsere Händler und unsere Kunden. Und wir haben bei beiden Marken neue Einstiegsmodelle im Angebot. So bieten wir einen Freelander XE für 25.900 Euro an mit einem Preisvorteil von fast 6.000 Euro. Der XF ist nun zusätzlich mit einem Dieselmotor mit 211 PS für 46.900 Euro erhältlich. Wir sind deshalb zuversichtlich.Wirtschaftliche SituationAH: Wie stellt sich die wirtschaftliche Situation der Händler dar?P. Modelhart: Die Händler sind 2009 mit einem blauen Auge davongekommen. Bei Land Rover erreichen wir eine Umsatzrentabilität von rund einem Prozent, was im schwierigen Umfeld 2009 sehr zufriedenstellend ist. Bei Jaguar schaffen wir fast den Break-even. In diesem Jahr wollen wir mit Land Rover zwischen 1,3 und 1,5 Prozent erreichen und bei Jaguar peilen wir ein Prozent an.AH: Was ist noch zu erwarten?P. Modelhart: Wir wollen gemeinsam mit dem Handel die Marktbearbeitung verstärken. Neben der Erhöhung der Werbeaktivitäten wird der Handel im Leasing unterstützt. Wir bieten erstmals ein Kilometerleasing mit einer Restwertabsicherung an und übernehmen Teile des Restwertrisikos. Das ist eine deutliche Entlastung der Händler. Genauso wichtig ist die Entlastung bei den aktuellen Rückläufern. Hier werden wir spürbar mit Inzahlungnahmeprämien helfen.AH: Der Handel ist durch hohe Kosten bei Lagerwagen und Vorführwagen belastet. Was tun Sie hier?P. Modelhart: Wir haben inzwischen gelernt, mit weniger Lager auszukommen. Wir haben derzeit die niedrigsten Bestände aller Zeiten. Das Geschäft funktioniert genauso. Gleichzeitig haben wir die Standards und Margenregelungen wesentlich vereinfacht und flexibler gestaltet. Der Handel muss sich auf das Geschäft und sein Ergebnis konzentrieren können und nicht mit hohen Auflagen und aufwendigen Margensystemen belastet werden. Nur so werden die Renditeziele erreicht.Händlernetz und ModellpolitikAH: Was tun Sie, um die Verkaufsstützpunkte zu erhalten?P. Modelhart: Im vergangenen Jahr konnten wir Düsseldorf und Mannheim wieder besetzen. Wir suchen jetzt noch in Essen und in Nürnberg sowie Münster, Aschaffenburg, Oldenburg und Rostock. Beide Marken sind eine sehr gute Ergänzung für das Produktportfolio und erzielen eine wesentlich höhere Rendite als der Durchschnitt. Wir sind mehr als ein Geschäftsmodell, sondern ermöglichen den Zugang zu neuen interessanten Kundengruppen.AH: Bei Jaguar ist das Experiment X-Type beendet. Der XJ wird im Mai eingeführt. Was wird sich noch tun?P. Modelhart: Jeder kennt Jaguar, nur die Modelle sind der Öffentlichkeit nicht so geläufig. Unser erster Auftrag lautet, die Produktbekanntheit mit attraktiven Angeboten zu unterstützen. Wir wollen den Mythos Jaguar wieder beleben. Hinsichtlich der Umweltverträglichkeit sind wir mit unseren Motoren inzwischen sehr verbrauchsschonend unterwegs. Sie gehören zu den besten und effizientesten Motoren weltweit. Auch das wird dazu beitragen, die Marke nach vorne zu bringen. Ich bin davon überzeugt, dass die Kauflust wieder zunehmen wird. Und wir möchten unsere Jaguar Modellpalette in Zukunft wieder erweitern. AH: ... und bei Land Rover?P. Modelhart: Mit der Einführung des neuen Modelljahrs von Range Rover, Range Rover Sport und Discovery sind die Abschlüsse zum Jahresende um 30 Prozent gestiegen. Mit dem Freelander XE haben wir jetzt ein preisgünstiges Sondermodell im Angebot. Zum Ende dieses Jahres werden wir ein neues Modell präsentieren, das auf dem LRX Concept basiert. Dies wird zeigen, was wir bei Land Rover unter einem neuen aerodynamischen Design verstehen und wie wir Downsizing auffassen.AH: Wie lauten Ihre Absatzziele?P. Modelhart: Bei Jaguar wollen wir um zehn Prozent zulegen. Bei Land Rover planen wir ein um etwa 15 Prozent höheres Volumen. AH: Herr Modelhart, herzlichen Dank für das Gespräch.

Ausgabe 05/2010: Viel vorgenommen

Viel vorgenommen

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Kfz-Gewerbe in der Krise: ZDK-Hauptgeschäftsführer Scheel tritt zurück

Gebrauchtwagenbörse: VW-Finanzsparte macht Heycar dicht

STELLENANGEBOTE

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

BMW Serviceleiter (m/w/d)

Geschäftsleiter (m/w/d)

Serviceberater/Serviceassistenz (m/w/d)

Kaufmännische Leitung (M/W/D)

WEITERLESEN

NEWSLETTER