Die AVAG Holding erweitert ihr Filialnetz im Südwesten. Der Augsburger Handelsriese integriert ab 8. Februar 2021 das angeschlagene Autohaus Zschernitz mit den Standorten in Karlsruhe, Mannheim, Ettlingen und Landau in seinen Verbund. "Wir freuen uns, die über 90-jährige Tradition des Autohaus Zschernitz fortsetzen zu können und gleichzeitig auch möglichst viele der Arbeitsplätze zu erhalten", sagte Vorstandssprecher Roman Still am Montag. Von den 142 Mitarbeitern würden 130 übernommen.
Das Autohaus Zschernitz war im Dezember 2020 in Eigenverwaltung in das Sanierungsverfahren gegangen. Der bisherige Geschäftsführer Stefan Zschernitz sprach von einem "sehr guten Ergebnis für die Mitarbeiter und für die Kunden". Aufgrund der notwendigen Strukturanpassungen sei ein Abbau von zwölf Mitarbeitern notwendig. Es seien einvernehmliche und sozialverträgliche Regelungen gefunden worden. Zschernitz: "Der gesamte Prozess lief reibungslos und sehr professionell."
Die Verantwortung an den Standorten übergibt die AVAG an Anette Crnja (Mannheim) und Michael Wittemann (Karlsruhe, Ettlingen und Landau). "Mit Frau Crnja und Herrn Wittemann setzen wir zwei kompetente und jeweils lokal verwurzelte neue Geschäftsführer ein, die mit der gesamten Zschernitz-Belegschaft das Autohaus erfolgreich in die Zukunft steuern werden", so Still weiter. Wittemann führe bereits mit dem Autohaus Wittemann in Bruchsal ein Unternehmen mit langer Familientradition, das sich 2018 der AVAG anschloss. Crnja sei seit rund 20 Jahren in der Autobranche tätig, unter anderem als langjährige Verkaufsleiterin.
Anpassungen und Modernisierungen
Im Zuge der Integration richtet die AVAG die erworbenen Standorte neu aus: Der Betrieb in Mannheim ist ab sofort als eigenständige Automobile Zschernitz GmbH mit den Marken Opel und DS (Vertrieb/Service) sowie Renault und Dacia (Service) aktiv. Die Autohäuser in Karlsruhe, Ettlingen und Landau werden als Auto Zschernitz GmbH fortgeführt. In Karlsruhe und Ettlingen werden nun auch Kia-Modelle vertrieben, hinzu kommt ein Servicevertrag mit Renault und Dacia. In Ettlingen bleibt die Marke Ford erhalten. Landau fungiert künftig als Opel-Servicepartner. Zur Automobile Zschernitz GmbH wird zudem das Autohaus Wittemann in Bruchsal hinzugefügt und ebenfalls um Kia erweitert. Alle Standorte würden in den nächsten Monaten optisch und technisch modernisiert, auch das Zschernitz-Logo werde angepasst, hieß es.
"Wir haben stets gesagt, dass wir immer die Augen offen halten, wenn sich für uns eine sinnvolle Investition ergeben sollte. Mit den neuen Standorten decken wir den süddeutschen Raum noch weiter ab", betonte Still. Angaben zur Kaufsummen machte er nicht.
Die AVAG zählt mit 57 Handelsbetrieben an knapp 180 Standorten in Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen, Slowenien und Ungarn zu den größten Autohäusern Europas. In Baden-Württemberg hat das Familienunternehmen bereits acht Autohäuser im Stuttgarter Raum, drei in und um Heilbronn sowie eines in Pfullingen-Reutlingen. Gruppenweit werden über 5.000 Mitarbeiter, der Jahresabsatz liegt bei über 112.000 Fahrzeugen. (rp)