Die Emil Frey Gruppe bleibt unangefochtener Spitzenreiter im europäischen Autohandel. 2019 zeigte das Schweizer Traditionsunternehmen der versammelten Konkurrenz bei allen wichtigen Geschäftszahlen abermals die Rücklichter. Das geht aus einer Auswertung der Marktforscher vom International Car Distribution Programme (ICDP) hervor, die AUTOHAUS vorliegt.
Emil Frey toppt seit 2017 das jährlich veröffentlichte Ranking, nachdem die Züricher 261 Betriebe der Volkswagen-Tochter Porsche Holding Salzburg übernommen hatten. Die aktuellen Zahlen lesen sich einmal mehr beeindruckend: Die Schweizer sind europweit mit 820 Standorten aktiv und arbeiten mit 41 Marken zusammen. Laut ICDP lag der Gesamtabsatz im vergangenen Jahr bei 670.000 Fahrzeugen und damit auf dem Niveau von Herstellern wie Fiat oder Citroën in Europa. Davon entfielen 530.000 Einheiten auf den Einzelhandel, der Rest auf das Wholesale-Geschäft.
Gerade beim Blick auf den Umsatz wird der große Abstand zum Rest des Feldes sichtbar: Den Angaben zufolge erwirtschaftete die Emil Frey Gruppe im vergangenen Jahr 15 Milliarden Euro, das waren noch einmal 1,5 Milliarden Euro mehr als 2018. Der Europa-Ableger des US-amerikanischen Megadealers Penske Automotive verteidigte mit etwas mehr als acht Milliarden Euro (2018: 7,92 Milliarden Euro) den zweiten Platz. Rang drei ging mit 5,81 (5,53) Milliarden Euro wieder an das britische Schwergewicht Lookers.
Nicht nur das Führungstrio bleibt damit unverändert, auch in den Top-Ten gibt es keine Positionswechsel. Dominiert werden der umsatzstärksten Autohäuser von Gruppen aus Großbritannien. Hinter Lookers folgen mit Pendragon (5,14 Milliarden Euro), Arnold Clark (5,09) und Inchcape Europe (4,94) drei weitere Kfz-Unternehmen von der Insel. Neunter ist zudem Vertu Motors (3,49). Dazwischen rangieren die Schweizer AMAG (4,22) und D'Ieteren Auto aus Belgien (3,63). Für den norwegischen Autohändler MoellerBil reicht es mit 3,09 Milliarden Euro wieder für Platz zehn.
Top 20 Autohändler in Deutschland 2020 (Neuwagen)
Bildergalerie- ICDP - Top-50-Autohändler in Europa (2019) (540.6 KB, PDF)
So schneiden die deutschen Händler ab
Die bestplatzierte Handelsgruppe aus Deutschland ist die AVAG Holding. Die Augsburger erlösten im vergangenen Geschäftsjahr 2,41 Milliarden Euo – das bedeutet Rang 14 in der Hitliste. Den Sprung unter die Top-50-Autohäuser Europas schaffen auch die Gruppen Gottfried Schultz (21. / 1,97 Milliarden Euro), Senger (25. / 1,7 Milliarden Euro), Feser-Graf (33. / 1,41 Milliarden Euro), Fahrzeug-Werke Lueg (44. / 1,1 Milliarden Euro), Scherer (47. / 1,03 Milliarden) und ahg (50. / 980 Millionen Euro).
Die ICDP-Erhebung basiert auf Expertengesprächen, öffentlichen Quellen und Berechnungen. Sie wird in Kooperation mit dem Fachblatt "Automotive News Europe" veröffentlicht. Die Vertriebsforscher betonen, dass das aktuelle Ranking mehr Schätzwerte als in den vergangenen Jahren enthalte. Grund hierfür seien Covid-19-bedingte Lockerungen einiger Behörden bei der Verpflichtung der Rechnungslegung, die nun in einem verlängerten Zeitraum stattfinden könne. (rp)
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