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Treffen der Mittelstandsunion im Breitschwert-Hangar: Vom Zugpferd zum Schlusslicht

01.03.2024 15:49 Uhr | Lesezeit: 4 min
Andreas Schalk und Klaus Dieter Breitschwert
Andreas Schalk (li.) und Klaus Dieter Breitschwert am Donnerstag in Ansbach
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Im Breitschwert-Hangar in Ansbach trafen sich am Donnerstag Vertreter der Mittelstandsunion. Mit Andreas Schalk sprach ein Politiker aus der PS-Branche zur aktuell angespannten Lage.

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Staatsmännisch begrüßte das Autohändler-Urgestein Klaus Dieter Breitschwert die versammelten Gäste in seinem Ansbacher "Hangar". Der Kfz-Unternehmer betonte im Zuge dessen, dass er sich nicht nur auf den gemeinsamen Austausch freue. Er ging auch auf die Wichtigkeit des Mittelstandes ein, dem sich immerhin 60 Prozent der Bevölkerung zugehörig fühlen. 

An dieses "Fühlen" knüpfte dann auch der Redner des Abends, der CSU-Politiker Andreas Schalk, an, indem er auf die Sorge vieler Bürger und Unternehmer Bezug nahm. Er selbst stammt aus einer Ford-Autohandelsfamilie und weiß, dass es gerade "mehr als genug Gründe" zur Sorge gebe. Hatte man in der Merkel-Ära noch das Gefühl, dass es im Großen und Ganzen weitestgehend funktioniere, ist die Realität inzwischen eine andere: "Aus dem einstigen Zugpferd Europas wurde das Schlusslicht Europas", konstatierte Schalk vor den anwesenden Mittelständlern.

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Neben der Bauwirtschaft, der die hohen Zinsen und Rohstoffpreise sowie der grassierende Personalmangel zu schaffen mache, sorgt sich der Schalk auch zunehmend um die Autobranche. Abseits explodierender Fahrzeugpreise, die einen größer werdenden Teil der Bevölkerung Individualmobilität unerschwinglich mache, sind es die engen Leitplanken der Politik, die er problematisch sieht. "Das Automobil hat sich nicht durchgesetzt, weil man Pferde verboten hat", erklärte er.

Kritik an Elektro-Strategie

Das kolportierte Verbrenner-Aus sowie das alternativlose Forcieren der Elektromobilität könne sich in den Augen des Politikers als "gewaltiger Boomerang, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich," entpuppen. Hatten die deutschen Premiumhersteller beim Verbrenner noch einen nahezu uneinholbaren Technologievorsprung, wurde dieser mit der Einführung des ungleich einfacher konstruierten Elektromotors zunichte gemacht. Auch beim Zugang zu den für die Batterieproduktion notwendigen Rohstoffen sieht Schalk die Vertreter der heimischen Industrie gegenüber anderen Wettbewerbern im Nachteil. Während man auf der einen Seite dem Verbrenner ein Ablaufdatum verpasste, ist auf der anderen, namentlich der Elektromobilität, vieles noch nicht zu Ende gedacht. "Da sind viele Fragen offen, die gesellschaftlichen Sprengstoff bergen", fasste Schalk die Situation zusammen und verwies auf das nach wie vor nicht vorhandene Konzept für alte Elektroautos.

Mehr wagen 

Auch das Thema Datenschutz, "von dem der ein oder andere Mittelständler zugegeben gut lebt", wurde an diesem Donnerstag von Schalk nicht ausgespart. Bis zu 30-mal sei der Datensatz eines Bundesbürgers gespeichert – bei jeweils unterschiedlichen Behörden. Andere Länder kommen hier mit deutlich weniger aus. "Hemdsärmeliger und mutiger" müsse Deutschland daher wieder werden. Ein Mentalitätswechsel bei den Bürgern und einen Regierungswechsel in Berlin braucht es in seinen Augen, um die Probleme des Mittelstands anzugehen. Man müsse Entlastungen ausschöpfen und, mit Blick auf die PS-Branche, Individualmobilität fördern. Deutschland habe nach wie vor eine gute Grundlage, "nur müsse man aufpassen, dass die Richtung, die man einschlägt, die Richtige ist", so Schalk.


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