Steigende Rohstoffpreise, die geringe Kauflust der Verbraucher in Europa sowie Preiskämpfe auf vielen Absatzmärkten machen den Autobauern das Leben schwer. Abbau der Überkapazitäten, Kostensenkung und Stellenabbau bleiben die größten Herausforderungen für die großen Marken. Wenn an diesem Donnerstag (28.9.) die weltgrößte Publikumsmesse der Branche "Mondial de l`Automobile" in Paris ihre Tore öffnet, ist die Verdrängungsschlacht inmitten chromblitzender neuer Modelle voll im Gang.
Der eine oder andere wird in Paris sicherlich einen verstohlenen Blick auf den Toyota-Stand werfen. Der japanische
Hersteller feiert seit Jahren ein Rekordergebnis nach dem anderen und schickt sich an, zum weltgrößten
Automobilhersteller aufzusteigen. Auch wenn jüngst einige Unkenrufe bezüglich der Produktqualität laut wurden: "An
Toyota muss man sich messen. Das ist der Maßstab. Wer sich daran nicht orientiert, hat schon verloren", sagt Porsche-Chef und VW-Aufsichtsrat
Wendelin Wiedeking.
Aber auch die deutschen Autobauer müssen sich mit ihren Modellen in Frankreichs Hauptstadt nicht verstecken. "Über alle Klassen hinweg haben sie gute Fahrzeuge im Angebot", sagt Analyst Eric Heymann von der Deutschen Bank. Auch das lange vernachlässigte Niedrigpreissegment werde mit dem im Oktober neu erscheinenden
Opel Corsa und dem
VW Fox gut bedient. Die deutschen
Premiumhersteller Mercedes und
BMW wollen mit dem CL bzw. dem M6
Cabrio punkten.
Für die französischen Autobauer
Peugeot,
Renault und
Citroën wird die Heimatmesse dazu dienen, verlorenes Terrain wiederzuerobern.
PSA Peugeot-Citroën hat wegen Modellwechseln und technischer Spielereien, die beim Publikum nicht ankamen, Marktanteile und
Absatz verloren. In Paris sind besonders viele Zukunftsmodelle zu sehen, darunter das Peugeot Coupé-Cabrio Epure mit
Brennstoffzellenantrieb und der Citroën C-Métisse, eine fünf Meter lange
Limousine mit Elektromotor. Im Mittelpunkt steht in Paris aber zweifelsohne der Selbstzünder-Motor, in einigen Studien mitunter als
Diesel-Hybrid.
Marion Trimborn