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Telefonmarketing: Eine Frage von Aufwand und Wirkung

30.08.2012 15:00 Uhr
Knapp 70 Prozent der Händler rufen ihre Kunden regelmäßig nach erfolgten Verkaufs- und Serviceleistungen an.
© Foto: iStock

Knapp 70 Prozent der Autohändler rufen ihre Kunden regelmäßig nach erfolgten Verkaufs- und Serviceleistungen an. Im Durchschnitt geben sie rund 1.400 Euro pro Monat dafür aus.

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Knapp 70 Prozent der Händler rufen ihre Kunden regelmäßig nach erfolgten Verkaufs- und Serviceleistungen an. Das zeigt die aktuelle Branchenumfrage AUTOHAUS pulsSchlag. Am häufigsten werden dabei Flottenkunden mit 2,7 Mal pro Jahr kontaktiert. GW-Käufer erhalten einen Anruf dagegen im Schnitt nur ein Mal pro Jahr.

Durchschnittlich gibt der Handel rund 1.400 Euro pro Monat für diese Art der Kundenbetreuung aus. Am fleißigsten sind hier die Mercedes-Händler mit 91 Prozent, während die Vertreter von Opel diese Chance zum Kundenkontakt nur zu 50 Prozent ergreifen.

Dass nur die Hälfte der Befragten angeben, dass sich damit die Kundenzufriedenheit verbessert hat, gibt allerdings zu denken. Aufgrund des großen Aufwands scheint der Handel von den positiven Auswirkungen nicht ganz überzeugt zu sein. Bei Mercedes sprechen nur 42 Prozent von einer Steigerung der Kundenstimmung durch telefonische Betreuung.

Druck über die Marge

Bei 45 Prozent der befragten Entscheider ist der Telefonkontakt margenrelevant. Über die Marge wird also Druck ausgeübt, um den Kunden anzurufen. Um den direkten Kontakt zu seinen Kunden zu haben, wird das Callcenter mit eigenen Mitarbeitern betrieben. Ein Drittel der befragten Händler haben diese Dienstleistung an einen externen Dienstleister vergeben. (rm)

Weitere Details sowie viele Charts finden Sie im aktuellen AUTOHAUS pulsSchlag 8/2012, der in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander erscheint! Das Spezialthema im August: Telefonmarketing.

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KOMMENTARE


Jürgen Sangl

30.08.2012 - 17:47 Uhr

Ich finde es privat eine der schlimmsten Belästigungen wenn ich abends angerufen werde bloß um gefragt zu werden wie zufrieden ich mit bla bla bla bin. Ich wünsche den Marketingverantwortlichen, die uns dazu zwingen diesen Blödsinn durchzuführen, jeden Abend von irgendeinem Dienstleister angerufen zu werden um über irgendwelche Zufriedenheit befragt zu werden


Michael Kühn

30.08.2012 - 20:50 Uhr

Bei dem Thema "Callcenter" gehen bei mir alle roten Lichter an. Zum Einen, weil ich als Privatperson nicht von "wildfremden" Leuten, meistens zu unpassender Zeit, angerufen werden will. Das ist für mich dasselbe, wie ein Haustürklingler, der mich vorab mit Fragen "bombardiert", um mir was auch immer verkaufen zu können. ("Bedarfsanalyse") - Hey: ich kenne meine Bedürfnisse und die sind sogar nach Prioritäten geordnet! - Zum Anderen, weil hierdurch kaum ein wirklicher Dialog stattfindet, und der mir im Bedarfsfall, als Auftraggeber, nur Infos nach einem Schema "F" in einem sehr begrenztem Maß bringt. (Ich kenne einige Außendienstler, welche die Terminabsprache an ein externes Callcenter vergeben haben. Viel zu häufig wurde hier seitens der Kunden einem Termin zugestimmt, damit das Telefonat endlich beendet werden konnte. Man hatte eine Quote von ca. 50% wertloser Hausbesuche.) Generell denke ich, - man sollte sich einmal in die Lage des Angerufenen versetzen, der sicher weniger "genervt" wäre, wenn sich sein direkter Ansprechpartner vom Unternehmen bei ihm telefonisch melden würde, was eben von der Sache her nicht immer zwingend notwendig ist, weil man ja bereits in Kontakt ist. Bei Fuhrparkbetreibern ist der direkte Kontakt mit dem bestimmten Ansprechpartner ebenso wichtig. Sind wir doch einmal ehrlich, die Produkte und Dienstleistungen sind vergleichbar, und wenn ich heute einen treuen Kunden habe, der bereits das 2. oder 3. Auto gekauft hat oder regelmäßig im Service erscheint, dann mit Sicherheit nur durch meine persönliche Bindung und der entsprechenden Leistung. Ein Callcenter ist jedoch anonym und das weiß auch der Kunde... Für weitaus effektiver betrachte ich einen Dialog per Mailing, auch über Email für wichtige Hinweise, wie z. B. Ankündigung von der Winterreifensaison mit den knapper werdenden Terminmöglichkeiten kurz vor dem ersten Schnee, oder auch ein Hinweis auf die demnächst fällige "HU". - Aber auch hier ist jeder einzelne Kunde unterschiedlich orientiert. Der Eine mag lieber einen kurzen Anruf und stimmt direkt einem Terminvorschlag zu und der Andere muß erst seinen Terminkalender begutachten und äußert sich gerne schriftlich zu seinem Terminwunsch. "Der Kunde ist König und möchte auch entsprechend respektvoll als Individuum behandelt werden." Eine "echte" Kundenbindung durch Callcenteranrufe ist meines Erachtens nicht möglich!


Ivonne Lindner

31.08.2012 - 16:25 Uhr

Meiner Meinung nach ist der Artikel nur zum Teil richtig. Für unser Autohaus kann ich sagen, dass sich die Zufriedenheit unserer Kunden durch das Telefonmarketing verbessert hat. Andererseits waren unsere Kunden auch schon vorher zufrieden – natürlich gibt es immer auch Ausnahmen. Wir bieten unseren Kunden ein Sprachrohr. Jeder Kunde, der durch uns kontaktiert wird, kann bei uns seinen Ärger/Frust und Lob loswerden. Der Kunde erhält dadurch das Gefühl, dass sich jemand um sein Anliegen kümmert. Bei uns können sich die Kunden sicher sein, dass ihren Anliegen nachgegangen wird und dass er auch eine Rückmeldung erhält - was man nicht von jedem Autohaus sagen kann. Eine Frage von Aufwand und Wirkung: Meines Erachtens kann man mit dem persönlichen Gespräch (Telefonat) eine große und vor allem eine positive Wirkung erzielen. Auch im Zeitalter des Internets usw. erfolgt ein Großteil des Kundenkontaktes übers Telefon, deshalb erschließt sich mir nicht ganz, warum z.B. nur 50 % der Opel-Händler die Chance zum Telefonmarketing nutzen. Sicherlich ist es nervig, wenn man ständig angerufen wird und nach seiner Zufriedenheit oder ähnliches gefragt wird. Hier hat aber eindeutig der Dienstleister (Anrufer) versagt. Wenn man dem Kunden verdeutlicht, warum ein solches Telefonat durchgeführt wird, dann entsteht so ein Eindruck nicht. Wir kontaktieren unsere Kunden nur in gewissen Abständen und zu angemessenen Uhrzeiten. Unsere Kunden sind froh, dass bestimmte Sachverhalte schnell, bedarfsorientiert und unkompliziert am Telefon gelöst werden können. Eine „echte“ Kundenbindung ist zweifelsohne nicht nur durch Telefonate möglich aber sie machen einen Großteil aus.


Sebastian Moecke

31.08.2012 - 17:32 Uhr

@Michael Kühn Vielleicht sollten Sie in zwei Aspekten differenzieren. Zum einen sollte man ein hauseigenes "Call-Center" nicht als ein solches, im allgemeinen Sprachgebrauch, anonymes und umsatzorientiertes "Kundenbelästigungs-Instrument" betrachten, sondern es als ein Kundenbetreuungs-Center leben. Hier geht es nicht um den direkten Umsatz per Anruf, sondern um eine persönliche und nachhaltige Kundenbeziehung und somit um Planungssicherheit in Zeiten rückläufiger Kundenloyalität. Zum anderen sollte man seinen Kunden nie als "König" ansehen, da dieser niemals auch so behandelt werden würde. Sehen Sie Ihren Kunden als "Gast" und behandeln Sie ihn auch dementsprechend. Dazu gehört auch ein Anruf um ihn mal wieder einzuladen. Der Kunde wird es Ihnen danken!


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