Im Juli haben nicht nur die Fuhrparkleiter den deutschen Automarkt kräftig angetrieben. Auch die sonstigen gewerblichen Neuzulassungen legten zu. Laut Auswertung der AUTOHAUS Neuzulassungsdatenbank meldeten die Autohändler im vergangenen Monat 56.946 Pkw neu an – ein sattes Plus von 15,9 Prozent. Noch stärker stiegen die Rentals mit 31.119 Fahrzeuge und einem Zuwachs von 17,3 Prozent. Der Fahrzeugbau lag mit 25.691 Neuzulassungen und einem Anstieg von einem Prozent nahe am Vorjahreswert.
In den ersten sieben Monaten 2015 brachten die sogenannten Sondereinflüsse 68.526 mehr Pkw in den Markt als noch im vergangenen Jahr. Das entspricht einer Wachstumsrate von 9,5 Prozent. Der Großteil der Fahrzeuge wird in der Regel in weniger als einem Jahr an Endverbraucher weiterverkauft. Angesichts dieser Konkurrenz konnten die privaten Neuzulassungen abermals nicht von der günstigen Wirtschaftsentwicklung und dem guten Konsumklima profitieren.
Für Juli wurden 103.020 Pkw auf private Halter ermittelt, das waren fast genauso viele Fahrzeuge wie im Vorjahresmonat (minus 0,2 Prozent). Die Juni-Belebung ist damit wieder verpufft. Kumuliert liegt das Geschäft mit Endverbrauchern um 0,8 Prozent im Rückstand.
Stramm auf Rekordkurs
Dagegen schaltete der Flottenmarkt auch im Juli den Turbo ein. Auf das Konto der Fuhrparks gingen 73.420 neue Pkw – 11,3 Prozent mehr. Nach Informationen der Frankfurter Branchenbeobachter von Dataforce war es der 20. Monat in Folge mit steigenden Flottenzulassungen (bereinigt um Kalendereffekte). Per Juli liegt das Boom-Segment mit neun Prozent im Plus (insgesamt 453.589 Fahrzeuge). Die Experten erwarten, dass das Flottengeschäft in diesem Jahr die bisherige Rekordmarke von 720.000 Einheiten "selbst bei einem langsameren Wachstum in den nächsten Monaten weit übertreffen wird".
Über alle Marktsegmente hinweg hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im Juli 290.196 Pkw-Neuzulassungen registriert (wir berichteten). Das waren 7,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn Monaten kamen rund 1,91 Millionen fabrikneue Autos auf die Straßen (plus 5,6 Prozent). (rp)
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Michael Kühn
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Detlef Rüdel