Mit Warnstreiks will die IG Metall den Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen im bayerischen Kfz-Gewerbe erhöhen. Am Dienstag sei es in München zu einer einstündigen Arbeitsniederlegung bei der Mahag in der Schleibinger Straße gekommen, teilte die Gewerkschaft mit. Mit ca. 180 Beschäftigten habe sich ein Großteil der Autohaus-Mitarbeiter an der Aktion beteiligt.
Hintergrund: In dem Tarifkonflikt haben die Arbeitgeber laut IG Metall bisher kein Angebot vorgelegt. Nach dem Ende der Friedenspflicht hatte die Gewerkschaft ab 7. Juni bayernweit die 145.000 Kfz-Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen. Gefordert werden eine Lohnsteigerung von vier Prozent, eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen sowie Verbesserungen in der beruflichen Weiterbildung.
"Trotz positiver Prognosen und eines bisher unerwartet erfolgreichen Jahrs 2021 wollen die Arbeitgeber von einer Tariferhöhung nichts wissen", sagte Philipp Schlemmer, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall München. "Der Warnstreik heute war ein deutliches Angebot an die Arbeitgeber, nun endlich am Verhandlungstisch zu einem für alle Seiten guten Ergebnis zu kommen."
Die nächste Tarifverhandlung ist für den 17. Juni 2021 anberaumt. Bis zu dem Termin kündigte die IG Metall weitere Warnstreiks in verschiedenen Autohäusern in München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg an. In der Landeshauptstadt soll am Mittwoch die BMW-Niederlassung am Frankfurter Ring bestreikt werden, für den Donnerstag ist eine Aktion bei der Daimler-Niederlassung in der Arnulfstraße geplant.
Die traditionsreiche Mahag Gruppe gehört seit 2010 zur VW-Konzerntochter VGRD. Das Markenportfolio umfasst Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge, Audi, Lamborghini sowie Porsche. Mit rund 1.450 Mitarbeitern werden pro Jahr ca. 20.500 Neu- und 18.500 Gebrauchtwagen verkauft.