Der Subaru-Händlerbeirat ist mit der derzeit geltenden Bonusvereinbarung nicht zufrieden. Aktuell laufende Gespräche zwischen dem Verband und dem Importeur für das kommende Jahr sind aus Sicht der Händler jedoch vielversprechend.
Die Bonusvereinbarung ist laut dem Interimsvorsitzenden des Händlerbeirats, Stephan Eimansberger, rein auf Neufahrzeugabnahmen ausgerichtet. Natürlich müssten diese bei der Bonusbewertung eine Rolle spielen, doch sollten auch Qualitätsmerkmale und verschiedene andere Kriterien miteinbezogen werden. Erste Gespräche mit Subaru Deutschland in Friedberg seien vergangene Woche in einer "guten Atmosphäre" positiv verlaufen. "Wir sind guter Dinge, dass wir das für nächstes Jahr im Vergleich zu diesem Jahr wieder verbessert hinbekommen", so der Händlerverbands-Chef. Schwierig sei es, bei einer begrenzten Modellzahl die Zahlen zu halten. Schließlich sei Subaru schon frühzeitig vom Diesel weggegangen, die Wagen hätten kein Schaltgetriebe mehr und das Portfolio sei insgesamt reduziert worden. Die nächste Gesprächsrunde sei abzuwarten. Wichtig empfänden es die Händler, dass sie wieder mehr Bonus erhalten und dieser berechenbarer als bisher ist.
Chipmangel: Wunsch nach geringeren Zielen
Daneben beschäftige die Subaru-Autohäuser nach wie die Lieferprobleme infolge des Halbleitermangels. "Deshalb brauchen wir auch dieses Jahr eine Reduzierung der Ziele", fordert Eimansberger. "Wir können schließlich nicht verkaufen, was wir nicht bekommen." Aber auch in dieser Sache sei Subaru offen. Der Händlerverbandsvorsitzende hofft spätestens nächste Woche auf eine Entscheidung seitens Subaru Deutschland darüber, wie hoch die Reduktion ausfällt. Der Verband habe zudem den Eindruck, dass sich der Importeur bemühe, den deutschlandweit circa 180 Vertragshändlern mehr Fahrzeuge zu liefern.
Digitales Autohaus verstärkt Intrabrand-Wettbewerb
Ein weiteres Problem sieht Eimansberger im Intrabrand-Wettbewerb durch das "digitale Autohaus" auf der Online-Plattform des Importeurs. Die meisten Vertragshändler könnten es sich nicht leisten, ihre komplette Marge herauszugeben, um gegen die dortigen Angebotspreise mithalten zu können. Da die Teilnahme am Online-Autohaus durch Lizenzgebühren auch mit erheblichen Kosten verbunden sei, sei das digitale Autohaus für viele Händler nicht interessant.
Eimansberger ist seit April dieses Jahres, als sich Thomas Knauber nach beinahe 25 Jahren aus dem Vorstand der Händlervertretung zurückzog, übergangsweise Verbandspräsident. Die nächste Verbandssitzung mit den Neuwahlen soll im Oktober stattfinden – sofern die Corona-Situation es zulässt am liebsten als Präsenzveranstaltung, so der Wunsch der meisten Händler. Der Vorsitzende möchte noch nicht darüber spekulieren, wer das Präsidentenamt übernehmen könnte – auch nicht, ob er selbst dafür in Frage käme. Denn mit seinem eigenen Autohaus Eimansberger in Sonthofen im Allgäu habe er alle Hände voll zu tun. "Wir finden einen Vorstand", zeigte er sich jedoch zuversichtlich.