In einer alternden Gesellschaft werden auch die Käufer von Neuwagen immer älter: Inzwischen sind sie nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Universität Duisburg-Essen im Schnitt fast 51 Jahre alt. Vor 15 Jahren habe der Durchschnitt noch bei 46 Jahren gelegen, so der Autor der Studie, Ferdinand Dudenhöffer.
Sollte sich dieser Prozess in der selben Weise fortsetzen, so wird das Durchschnittsalter im Jahr 2020 etwa 53,1 Jahre betragen. Laut Untersuchung sind momentan 29 Prozent der Neuwagenkunden über 60 Jahre alt, 11,3 Prozent haben gar das 70. Lebensjahr überschritten.
Das hat Folgen für das Straßenbild: Ältere Menschen bevorzugen Stufenheck- und Großraumlimousinen sowie Wohnmobile. Coupés und Cabrios oder Familienkombis werden damit auf Dauer seltener. Außerdem geht die Autonachfrage laut Dudenhöffer insgesamt zurück, weil ältere Fahrer weniger Kilometer zurücklegen und ihre Wagen länger behalten. Bis 2020 liege der Rückgang bundesweit bei etwa 100.000 Wagen jährlich, schätzt der in der Branche umstrittene Autoprofessor.
Die Umsatzeinbußen werde die Industrie allerdings dank der ständig wachsenden Nachfrage nach teuren Fahrerhilfssystemen gut ausgleichen können, hieß es. Neben Abstand-, Spurhalt- und Notbremsassistenten gebe es dabei immer anspruchsvollere Angebote wie selbstständig einparkende Autos an. "Wir sind auf dem Weg zum autonomen Fahren", sagt Dudenhöffer. "So können wir uns gut den 100-jährigen Autofahrer vorstellen." (dpa)
K. Wempe