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Studie: GW-Standzeiten sind zu lang

10.06.2010 12:50 Uhr
Studie: GW-Standzeiten sind zu lang
Gebrauchtwagen im deutschen Fabrikatshandel stehen teilweise doppelt so lange wie in anderen europäischen Märkten.
© Foto: ADAC

Laut einer aktuellen Studie des IFA und der Dekra wird das Gebrauchtwagen-Geschäft für den Fabrikatshandel zunehmend zum Risiko. Studienleiter Willi Diez hält eine weitere Prozessoptimierung für erforderlich.

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Der internationalen Vergleich belegt: Die Standzeiten von Gebrauchtwagen sind in Deutschland zu lang. Wie aus der am Mittwoch vorgestellten Studie "Optimierung im GW-Management" des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) und der Dekra hervorgeht, stehen Gebrauchtwagen im deutschen Fabrikatshandel mit durchschnittlich mehr als 110 Tagen teilweise doppelt so lange auf den Höfen wie in anderen europäischen Märkten. So lägen etwa die durchschnittlichen Standzeiten in Großbritannien bei 45, in den Niederlanden bei 77 Tagen.

Nach Auffassung von IFA-Leiter Willi Diez ist eine weitere Optimierung der Gebrauchtwagenprozesse von der Hereinnahme bis zum Verkauf notwendig. Als häufige Schwachstellen nennt die Studie die fehlende abteilungsbezogene Abrechnung von Erlösen und Kosten, die mangelhafte organisatorische Trennung zum Neuwagenbereich und die zu starke Dezentralisierung bei filialisierten Händlern. Auch sei eine mangelnde Eingangsqualifizierung und Verkaufsorientierung der GW-Verkäufer sowie eine hohe Mitarbeiterfluktuation feststellbar. Die Schwachstellen hängen laut Diez oft damit zusammen, dass die Geschäftsführung dem Gebrauchtwagen-Geschäft nur eine untergeordnete Bedeutung beimisst.

Das IFA rechnet damit, dass der GW-Markt 2010 nach dem Auslaufen der Abwrackprämie in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen wird. Gestützt werde der Markt durch das derzeit niedrige Preisniveau: So sind die Preise im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent gesunken. Andererseits treffe die voraussichtlich steigende Arbeitslosigkeit potenzielle Gebrauchtwagenkäufer besonders stark, hieß es.

Der deutsche Gebrauchtwagenmarkt war 2009 zum vierten Mal in Folge gesunken auf nur noch 6,01 Millionen Besitzumschreibungen. Gegenüber dem Jahr 2008 bedeutete dies einen Rückgang um 1,6 Prozent. (se)

Weitere Details sind unten in der Downloadbox abrufbar.

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KOMMENTARE


Hans Kirschenhofer

11.06.2010 - 09:39 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, das ist schon komisch. Immer wieder, etliche Jahre, gibt es Studien, die belegen, dass die Gebrauchtwagenabteilungen nicht funktionieren, wohlgemerkt beim Fabrikatshandel. Was hat`s gebracht? Der freie Handel klappt bestens, weil er von den "Profis" optimal mit günstigen Fahrzeugen unterstützt wird. Dieser Weg ist sehr einfach und bequem. Die Zahlen der Abteilung beweisen, dass hier kein Geld zu verdienen ist, also werden weiter die freien Händler ordentlich gefüttert. Die machen schöne Gewinne, auf die man im Fabrikatshandel ohne Not verzichtet. Das durch diese Aktionen das gesamte Autohaus belastet wird, will, oder kann man nicht sehen. Der freie Händler dikitiert mit der Zeit die Preise, das Hereinnahmeangebot an den Kunden wird niedriger, der Ausgleich, um das "Geschäft" nicht zu verlieren, erfolgt über den Rabatt von Nw oder Gw. Auch die Werkstatt und das Lager verlieren, weil diese Fahrzeuge nicht durch die Werkstatt gehen und keine Umsätze getätigt werden. Diese Verluste stehen in keiner Auswertung, also machen wir so weiter. Dabei wäre es so einfach. Mit etwas Einsatz und Transpiration lassen sich wahre Wunder vollbringen. Mit freundlichen Grüßen Hans Kirschenhofer


Sonja Pfotenhauer

14.06.2010 - 14:17 Uhr

Beim Lesen des Kommentars des Herrn Kirschenhofer kommt man richtig ins Schwitzen :) Aber Recht hat er. Könnte es sein, daß die Schuld beim Hersteller und seiner Euch Vertragshändlern übergestülpten Neuwagen-Scheuklappe liegt?


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