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Streit um Elektroquote: "Der Hersteller bestraft die Händler"

26.07.2019 14:47 Uhr
Thomas Peckruhn
ZDK-Vize Thomas Peckruhn
© Foto: ZDK/ ProMotor

Der Streit bei Opel um eine monatliche Elektroquote sowie ein CO2-Ziel für den Handel zieht Kreise. Jetzt meldet sich ZDK-Vize Thomas Peckruhn zu Wort.

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ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn hat sich besorgt über die Einführung einer monatlichen Elektroquote im PSA-Handel als Voraussetzung für den Erhalt von Bonifikationen gezeigt. "Mit dieser Vorgehensweise bestraft der Hersteller seine Handelsorganisation für die eigenen Unzulänglichkeiten", sagte Peckruhn am Freitag in Bonn. Natürlich werde ein Hersteller sagen, dass solche Voraussetzungen lediglich für den Erhalt von zusätzlichen freiwilligen Leistungen erforderlich seien. Allerdings bildeten diese Bonifikationen in den meisten Fällen einen erheblichen Teil der Vergütung, sodass ein Händler faktisch zur Teilnahme gezwungen sei, um wettbewerbsfähig sein zu können.

Wie berichtet, will die PSA-Tochter Opel in der Vertriebsrichtlinie für 2020 seinen Partnerbetrieben vom CO2-Ausstoß abhängige Monatsziele vorgeben. Außerdem soll jedes Autohaus verpflichtet werden, acht Prozent seines Monatsziels mit Elektrofahrzeugen zu erfüllen. Gelingt das nicht, erhält der Händler keinen Qualitätsbonus (wir berichteten). Nach Meinung des Opel-Händlerverbands ist die Quote angesichts der fehlenden Nachfrage derzeit nicht zu erreichen. Aktuell laufen noch Gespräche mit dem Hersteller.

Opel ist kein Einzelfall. Bereits vor mehreren Monaten hat die Schwestermarke Peugeot ein ähnliches System eingeführt. Ziel ist in beiden Fällen, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß der von einem Händler verkauften Neuwagen zu drücken – und damit mittelbar den des Autobauers in Deutschland und letztendlich in Europa. Denn spätestens 2021 drohen den Unternehmen in der EU hohe Milliardenstrafen, wenn sie ihre gesetzlich vorgegebenen CO2-Ziele verpassen.

Gegen kaufmännisches Denken

Um den potenziellen Strafen auf Biegen und Brechen zu entgehen, sei einigen Herstellern offensichtlich jedes Mittel recht, betonte Peckruhn: "Die Händler müssen Fahrzeuge zulassen, die bei den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht abzusetzen sind. Auf andere lukrative Geschäfte hingegen muss unter Umständen verzichtet werden, da diese sich negativ auf die CO2-Bilanz auswirken. Das ist aus Sicht des Handels nicht zu tragen und widerspricht jeglichem kaufmännischen Denken."

Peckruhn schlägt vor, eventuelle "CO2-Abgaben" auf den Fahrzeugpreis umzulegen. Der Markt entscheide, welche Autos abgesetzt würden. Kunden entschieden sich aus voller Überzeugung und aus nachvollziehbaren Gründen für bestimmte Fahrzeuge oder Motorisierungen. "Der Diesel wird auf lange Sicht die einzig sinnvolle Wahl für Vielfahrer bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass Kunden dann auch bereit sind, dafür zu zahlen", so der Sprecher des deutschen Fabrikatshandels. (rp)

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KOMMENTARE


PSA Händler

26.07.2019 - 17:42 Uhr

Sollte PSA diese wahnsinnigen Elektro Quoten umsetzen, wird das der Tod vieler Händler bedeuten. Aber da im PSA Konzern die Händler eh nur der platte Reifen an einem sonst super funktionierenden Auto sind, wird das den PSA Vorständen egal sein. Aktuell macht es keinen Spaß ein PSA Händler zu sein - tolle Autos aber ein völlig händlerfeindlicher Umgang, wie man aktuell bei Opel sieht.


Gastleser

26.07.2019 - 17:43 Uhr

Das ist schon eine Frechheit von PSA die Händler so zu gängeln!


Emobilitatsbatung-Berlin K.D.SCHMITZ

26.07.2019 - 17:54 Uhr

Da haben wir Sie. Die nächste Armutserklängrung des ZDK, und diesmal sogar von einem aktiven Fabrikatshändler wo die BEV Einführung in einigen Monaten ansteht. Es rächt sich die rückwärtsgewandte Einstellung zur Durchsetzung der Stikoxyd Grenzwerte Durchsetzung, dass bashing gegen die eAutos und vieles mehr. Schlechter und rückwärtsgewandter kann der ZDK seine Mitglieder kaum vetreten. Ich erinnere an den Untergang der Autoindustrie bei Einhaltung der Grenzwerte in den Innenstädten, "Koplitz" Es soll ja mahl Einfluss von HDL-Verbännden gegeben haben. Aber das war vor 2010 . Grüße aus Berlin


WHU

26.07.2019 - 19:02 Uhr

Abmahnungen wegen "Verstößen" gegen die Pkw-EnVKV sind eine Haupteinnahmequelle der DUH. Dem Abmahnwesen an dieser Stelle sinnvoll Einhalt zu gebieten würde bedeuten, den Ursprung der Pkw-EnVKV zu beleuchten und dann zu hinterfragen, ob das Ziel erfüllt wurde. Grundlage für diese Verordnung ist die EU-Richtlinie 1999/94/EG, bei der vor allem in Absatz 5 der Begründung zur Einführung folgendes steht: "Informationen haben einen wesentlichen Einfluß auf das Wirken der Marktkräfte. Genaue, zweckdienliche und vergleichbare Informationen über den spezifischen Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen von Personenkraftwagen können die Kaufentscheidung der Verbraucher zugunsten sparsamerer, CO2-reduzierter Fahrzeuge beeinflussen; dadurch erhalten die Automobilhersteller einen Anreiz zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs der von ihnen hergestellten Fahrzeuge." Sehe ich mir allen den Marktanteil an SUV und das jährliche Wachstum in den europäischen Kernmärkten an, dann kann man als Resumee nur noch folgern: Ziel verfehlt!Außerdem weiß jeder hier Mitlesende, dass die Frage zum Verbrauch sehr wohl den Kauf beeinflussen kann, aber erst NACHDEM aus den Objekten der Begierde die in Frage kommenden Kandidaten ausgewählt wurden.Die deutsche Pervertierung durch die DUH-Inquisition ist zudem in der EU beispiellos. Hier wird eine LEX-Sinnlos verwendet, um jährlich dem meist mittelständischen Autohandel Millionen abzupressen, die dazu verwendet werden, um das Auto als das Ur-Böse auf dieser Erde zu bekämpfen und den Autohandel als Vasalle der Dunkelheit gleich mit.Habe mal in einer Berufungsverhandlung auf Fragen des Senats nach Urteilsverkündung, wie ich das Ganze denn wohl fand, ähnlich argumentiert. Remo Klinger, der DUH-Volllstrecker, zeigte in dieser nachgerichtlichen "freien" Runde sein wahres Gesicht. Am liebsten möchte er auf jedem Fahrzeug einen Warnhinweis wie bei Zigaretten und Tabak aufbringen.Dass die Grundlage unserer Zivilisation Mobilität ist, sich diese evolutionär entwickelt und immer schon ein Markt war (Pferdehöker, Postkutschen, die gute alte Eisenbahn, Fähren, Flugzeuge und eben auch der Autohandel + Fahrdienstleister jeglicher Coleur), scheint den Großinquisitor leider Gottes genauso wenig zu interessieren wie die Judikative. In diesem Sinne zwei Wünsche:1. Wiedereinführung des gesunden Menschenverstands2. Wenn 1 nicht funktioniert, Rückkehr auf meinen Heimatplaneten oder zumindest in ein weniger beknacktes Land.


NWH

28.07.2019 - 08:22 Uhr

Qualität Bonus kenne ich von Honda, deren Marktanteil liegt heute bei lächerlichen 0,5 Prozent. Ziel war es natürlich nicht offiziell dem Handel die Konditionen zu kürzen und somit Verluste durch Management-Fehler aus zu gleichen. (...)


M.L.

29.07.2019 - 12:32 Uhr

Wenn ein Hersteller E-Autos anbietet, die beim Kunden einen "Haben-Wollen-Kaufwunsch" auslösen, wären diese Debatten überflüssig. Attraktive Produkte würden einen positiven Deckungsbeitrag für den Händler bedeuten.Auf dem Quotenweg kommt PSA aus der Rabattschleuderei nie heraus. Von der Zufriedenheit der Händler ganz zu schweigen.


Dorian

01.08.2019 - 08:37 Uhr

Ich halte ein dirigistisches Wirtschaftsmodell , schon aus der Erfahrung heraus, für das beste und erfolgreichste. Sagen Sie mir ein Fahrzeug aus westlicher Produktion, dessen Nachfrage so überwältigend war, dass es, wie der Trabant, 10 Jahre Lieferzeit gehabt hat. Es gilt jetzt eben forciert die anderen Modelle von staatlicher Seite aus abzuschaffen, schon finden die Ästheten des Alltags vom Schlage eines i3, IMiev oder Zoe ungeahnten Zuspruch. Ich bestelle mir schon mal das Sondermodell "100 Jahre Sozialismus", welches schon in nur wenigen Dekaden lieferbar sein wird......


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