Autoscout24 hat sich Ärger vom Deutschen Kfz-Gewerbe (ZDK) eingehandelt. Der Branchenverband kritisiert in einer aktuellen Mitteilung deutliche Preiserhöhungen auf dem Marktplatz. Bei Stichproben in einigen Betrieben hätten sich Steigerungen von bis zu 25 Prozent gezeigt, teilte der ZDK in Bonn mit. Dies könne in den Autohäusern für "jährliche Zusatzkosten im mittleren bis hohen fünfstelligen Euro-Bereich" sorgen.
Der Internetbörse wollte sich nicht zu der Kritik äußern. Auch Details zu den Preiserhöhungen wurden zunächst nicht bekannt, Branchenkreise bestätigten gegenüber AUTOHAUS zum Teil kräftige Aufschläge bei den einzelnen Preisstaffeln. Autoscout24 verwies darauf, dass man seine Händlerpartner ständig mit Innovationen beim Fahrzeugverkauf und mit Beratung unterstütze.
Das Münchner Unternehmen arbeitet in Deutschland derzeit mit über 23.000 Kfz-Betrieben zusammen. Für das erste Quartal hatte der Mutterkonzern Scout24 ein starkes Umsatzwachstum bei seiner Auto-Sparte vermeldet (wir berichteten). Branchenführer ist aber der Erzrivale Mobile.de aus Berlin.
Mehr Wettbewerb bei Autobörsen
ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn betonte, dass dem Zentralverband seit langem "die quasi duopolartige Stellung der zwei Platzhirsche bei den Fahrzeugbörsen" übel aufstoße. Deshalb setze man sich für mehr Wettbewerb in diesem Marktsegment ein. Peckruhn verwies in diesem Zusammenhang auf den Einstieg beim Börsen-Newcomer Heycar: "Die Partnerschaft mit Heycar war für den Verband der strategisch richtige Schritt."
Der ZDK hatte sich Ende vergangenen Jahres beim Heycar-Betreiber Mobility Trader als stiller Gesellschafter beteiligt (wir berichteten). Peckruhn: "Der ZDK entsendet zwei Mitglieder in den heycar-Händlerbeirat, welcher in beratender Funktion auf ein praxisgerechtes und händlerfreundliches Agieren hinwirkt." Volkswagen Financial Services hatte die Plattform als markenunabhängigen Fahrzeugmarkt im Internet gegründet. Mittlerweile ist auch die Daimler-Finanzsparte an Bord. (AH)
Steffen
Bettina Zopf